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Kalendarium

#petruschka #etruschka

9 März 2019 - 9 März 2019 20:00 Konzerthaus Berlin, Am Gendarmenmarkt

Mit #etruschka, dem zweiten Projekt der Reihe Strawinsky.Live.Elektro stellt die junge norddeutsche philharmonie (jnp) die burlesken Szenen des Petruschka-Ballets in den Mittelpunkt des Konzertabends. Ballet mit Beats und die verstaubte Klassik ist gerettet, so einfach ist es… natürlich nicht! Das klassische Original von 1911, von Strawinsky selbst revidiert im Jahr 1947 begeistert uns. Wir glauben an die Originalität, die Relevanz und die Vollständigkeit des Werk Strawinskys, es ist bis heute ein Klassiker im besten Sinne: zeitlos aktuell. Wir covern auch keinen Strawinsky-Song sondern wir erleben unser erstes Mal mit Petruschka! Jede Note ist eine Neuentdeckung, eine persönliche Erstaufführung für die ausgewählten Nachwuchsmusiker*innen der jnp. Kein Hörerender des Petruschka-Ballets wird neue Klänge vermissen, denn Strawinskys sinfonische Instrumentierung umfasst jede Klangfarbe die man sich nur wünschen kann. Es lässt sich jedoch umgekehrt kaum verhindern, dass Strawinsky bis heute zu neuen Werken und uns zur Reihe Strawinsky.Live.Elektro inspiriert: Die ausdrucksstarke Rhythmik der Werke Strawinskys und der physische Charakter der Ballettmusik haben sich als hervorragender Ausgangspunkt erwiesen, sowohl für elektronische Tanzmusik als auch für experimentelle Herangehensweisen. In dem weiten Feld der zeitgenössischen elektronischen Musik sind schließlich ebenso spannende Komponistinnen, Erfinder und Klänge zu Hause. Vor allem liegt in der Verbindung der klassischen Orchesterbesetzung mit den ästhetischen Möglichkeiten elektronischer Klangproduktion ein unendlich großes Potenzial. Die rhythmische Komponente Strawinskys lädt zur Bewegung ein und so hat sich für #sacrelektro eine Live-Elektronik-Band mit den gängigen elektronischen Instrumenten wie Synthesizer, Frequencer, Drum Machines etc. live ins Orchester eingefügt. Für #etruschka und sein Werk Petroushka Reloaded hat Joe Snape hingegen neue elektronische Instrumente entwickelt (“Rumble Box”, “Digital Hurdy Gurdy”, etc.) und bedient sich außerdem einer E-Gitarre, eines elektronischen Drum Pads, eines Megaphons und dergleichen mehr. Petroushka Reloaded ist keinesfalls der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Clubmusik und Balletsuite sondern ein originelles Orchesterwerk, welches dem Leitgedanken folgt, neue elektronische Klänge bruchlos und mit originellem Mehrwert der sinfonischen Orchesterbesetzung hinzuzufügen: “The piece I have written is a colourful, energetic concerto grosso for symphony orchestra and a contemporary music quartet, that combines my own passion for today’s vernacular popular and folk musics with a careful analysis of Stravinsky’s writing for orchestra. I was cataloguing Stravinsky’s ingenious metrical tricks, idiosyncratic harmonic shapes, and his breathtaking development of thematic material. The piece I subsequently wrote collides these compositional tools with one another, here spinning fragments of original melody out into much longer, original tunes, there applying a particularly Stravinskyesque developmental logic to a novel harmonic progression, voiced in Stravinsky’s classic style.“ (Joe Snape) Klingt spannend und das ist es auch! Die Referenzen Snapes auf Strawinsky werden außerdem sichtbar durch das visuelle Narrativ des Videokünstlers Stanisław Zaleski vom Visual-Art-Kollektiv Yes Eye Do!: Vielleicht blickt Petruschka heute auf ihr Leben zurück und erinnert sich an die Zeit um 1911 – Die große Liebe zur Ballerina, verblassende Erinnerungen an “den Mohren” und den Zauberer…

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