On the tightrope. Journalism in a polarized Europe.

Rasant haben sich Russland und “der Westen“ in den vergangenen Jahren voneinander entfremdet. Gezielte Desinformation und pauschalisierende Medienbilder, Sprachlosigkeit und Lagerdenkensind die Keile, die diesen Riss vertiefen. Doch die Schollen driften an vielen Stellen in Europa auseinander: zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern, zwischen Muslimen und denen, die diese als Islamisten verdächtigen, zwischen Verfechtern eines offenen Europas und denen, die seine Werte durch höhere Grenzen schützen wollen. Wie kann es gelingen, trotz dieser Polarisierung über den Dingen zu stehen? Wie finden und verteidigen wir unseren eigenen Standpunkt auf festem Boden – und bleiben dennoch offen für die Perspektive der anderen? Mit der n-ost-Medienkonferenz 2016 in Moskau wagen wir diesen Balanceakt. Zwei Wochen nach den Wahlen zur russischen Staatsduma laden wir über hundert europäische Medienschaffende zu einem Gespräch über Russland und das zerklüftete Europa – mit Workshops und Podien, im intimen Rahmen von Moskauer Küchen und im großen Kontext. Zentrale Fragen dabei sind: - Russland und der Westen: Wie können wir noch miteinander reden? - Von Brexit bis Pegida: Woher kommt die neue Polarisierung in Europa? - Trends im Journalismus: Kann Qualität die Propaganda stoppen? - Russland nach den Wahlen: Welchen Kurs schlägt das Land ein? Angefragt sind Lev Gudkov, Ivan Krastev, Peter Pomerantsev, Irina Prokhorova, Jens Siegert, Susan Stewart, Dmitri Trenin, (Bernd Ulrich), Marina Weisband, Mikhail Zygar und andere. Für die Teilnahme an der Konferenz können Sie sich online bewerben. Außerdem freuen wir uns auf Ideen für eigene Beiträge oder Recherchen im Vorfeld, die wir mit einem Stipendium unterstützen.