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Feierliche Vergabe der 14. Deutsch-Polnischen Journalistenpreise

Im Lebuser Theater (Teatr Lubuski) in  Zielona Góra (Grünberg) sind am Dienstagabend die Deutsch-Polnischen Journalistenpreise  feierlich verliehen worden. Zwei von drei Preisen gingen auch in diesem Jahr nach Deutschland. Die Preisträger kommen vom Südwestrundfunk, 3sat und von der Zeitung „Dziennik Gazeta Prawna“. Mit 173 Einsendungen hat der Wettbewerb bei den Medien in beiden Ländern erneut eine ausgezeichnete Resonanz gefunden.

In seiner Festrede ging der Botschafter der Deutsch-Polnischen Medientage, Fritz Pleitgen, auf die Bedeutung der Medien in Zeiten von Auflagenschwund, Werbeeinbrüchen und immer stärkerer Konkurrenz von Facebook und Twitter ein: „Wir wollen es vielleicht nicht wahr haben, aber der Euro und Europäische Union haben in jüngster Zeit im erschreckendem Maß an Glanz und Attraktivität verloren und sind in der Krise.” Aber nicht nur die europäische Integration habe an Dynamik und Vision eingebüßt, sondern auch die Medien in Europa und so appellierte in Grünberg der ehemalige ARD-Korrespondent und langjähriger WDR-Intendant Pleitgen an die versammelten Journalisten und Preisträger: „Das Projekt Europa braucht vitale Medien und diese müssen  trotz drückender Wirtschaftlichkeit auf Qualität und Vielfalt setzen.”

Die Bedeutung und Verantwortung der regionalen Journalisten betonte in ihrer Ansprache Elżbieta Polak, die Marschallin der gastgebenden Woiwodschaft Lubuskie: „Gerade die Journalisten im Grenzraum haben eine der wichtigsten Funktion überhaupt zu erfüllen. Dass sich dessen bewusst sind, das macht gerade in diesem Jahr auch die hohe Beteiligung im Wettbewerb um den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis deutlich. Das Gros der Autoren, die teilgenommen haben, arbeiten nämlich für regionale Medien. Es gibt keine guten Beziehungen in den grenznahen Regionen ohne das Engagement der Medien und Journalisten.”

In seinem Schlusswort machte Albrecht Lempp, der geschäftsführender Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die seit 2008 mit der Robert Bosch Stiftung die Medientage veranstaltet, Mut. „Das tollkühne Motto der diesjährigen Medientage lautete ‚Agenda 2031: Die nächsten 20 Jahre Nachbarschaft‘. Und in der Tat - in den letzten zwei Tagen haben wir erstaunlich viele Themen und unterschiedliche Herausforderungen und neue Ansätze und Strategien  kennengelernt. Die gute Nachricht: Es mangelt nicht an Ideen und Visionen. Sie und ich müssen diese nur umsetzen!“

Folgende Arbeiten erhielten 2011 den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis:

Kategorie Presse: Rafał Woś, Dziennik Gazeta Prawna, "Polska szkoła inwestowania szturmuje niemiecką twierdzę" (Die Polnische Investitionsschule stürmt die Festung Deutschland)

Kategorie Hörfunk: Marianne Wendt und Christian Schiller, SWR 2, "Morgen sind wir glücklich – Die sozialistische Idealstadt Nowa Huta"

Kategorie Fernsehen: Eva Maria Schmidt, 3sat, "Avanti Polonia – Warschaus Weg nach Westen“