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Gedenken an die Auflösung des so genannten Zigeunerlagers Auschwitz

Mit einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Birkenau ist am Sonntag an den NS-Mord an Sinti und Roma erinnert worden. "Auschwitz gilt als Symbol für Leid und Tod von hunderttausenden Roma", sagte der Vorsitzende der Roma-Vereinigung in Polen, Roman Kwiatkowski.

"Uns verbindet die Erinnerung an die Verbrechen, die die deutschen Nationalsozialisten an den Roma verübt hatten", betonte er. Kwiatkowski verwies auf die Rolle der EU beim Schutz von Roma, die keinen eigenen Staat haben. Die Ergebnisse der Unterstützungsmaßnahmen seien oft bescheiden. Er rief deshalb die EU-Regierungen dazu auf, Hilfsprojekte für Sinti und Roma zu intensivieren. An der Veranstaltung nahmen auch der EU-Kommissar Spidla und der stellvertretende Regierungschef Polens, Waldemar Pawlak teil. Die Roma sollten eine "echte Chance" bekommen, sagte Spidla. Auch Sinti und Roma aus anderen Staaten, darunter KZ-Überlebende, nahmen teil.

Die Nationalsozialisten hatten 1940 im besetzten Polen das Konzentrationslager Auschwitz errichtet. Ein Jahr später wurde im benachbarten Birkenau ein Vernichtungslager gebaut. Ende Februar 1943 entstand dort ein "Familienlager für Zigeuner", wohin die Nationalsozialisten Sinti und Roma aus 14 besetzten Ländern Europas verschleppten. In der Nacht zum 3. August 1944 wurden auf Befehl von SS-Chef Himmler die letzten 2900 Häftlinge ermordet. Insgesamt wurden während der NS-Gewaltherrschaft Schätzungen zufolge rund 500.000 Angehörige der Minderheit getötet.