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Gewinnerinnen und Gewinner des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2023 stehen fest

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2023 stehen fest. Die Preise wurden auf einer Festveranstaltung im Lebuser Theater in Zielona Góra überreicht. Unter den preisgekrönten Beiträgen sind neben Texten und Sendungen, die sich mit der schwierigen gemeinsamen deutsch-polnischen Geschichte auseinandersetzen, auch solche, die einen Bezug zur aktuellen sozial-, energie- und klimapolitischen Situation in Europa haben.

Den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2023 erhalten: Katarzyna Kojzar, Ernst-Ludwig von Aster und Anja Schrum, Arkadiusz Wierzuk, Franziska Hentsch, Petr Kumpfe, Tomasz Sikora, Holger Lühmann, Peggy Wolter, Roman Nuck, Stefan Schmidt sowie Mateusz Pojnar.

Die prämierten Beiträge wurden bei OKO.press, im Deutschlandfunk in der Sendung „Hintergrund“, beim Fernsehsender tvn24 im Magazin „Czarno na białym“, beim MDR Sachsen in der Sendung „Mensch Nachbar“ sowie im Wochenblatt „Krąg” veröffentlicht.

Die Ausrichter des diesjährigen Wettbewerbs und der 16. Deutsch-Polnischen Medientage – die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Woiwodschaft Lebuser Land – sowie die weiteren Stifter des Preises – die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, der Freistaat Sachsen und die Woiwodschaften Westpommern und Niederschlesien – gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern in den fünf Kategorien recht herzlich.

„Wir hier in der Grenzregion arbeiten zusammen, was dank des im Laufe der Jahre aufgebauten gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens möglich ist. Unsere nachbarschaftlichen Beziehungen hängen nicht nur von unseren Taten und Bemühungen ab, sondern auch von der Art und Weise, wie sie der Gesellschaft durch die Medien „übersetzt“ und kommuniziert werden“, – betonte Elżbieta Anna Polak, Marschallin der Woiwodschaft Lebuser Land während der Preisverleihung.

Kategorie Print

Den Preis an Katarzyna Kojzar für den Beitrag „Der Fluss fließt und stirbt. Ist der Kampf um die Oder zum Scheitern verurteilt?“ überreichte Irene Hahn-Fuhr, Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Der deutsche Juror für die Kategorie Print Uwe Rada sagte zur Begründung: „Kojzars Reportage ist (…) eine Hommage an die Zivilgesellschaft, die nicht lockerlässt. Vor allem aber ist sie eine Verbeugung vor dem Fluss, den viele in der Pandemie erst wieder entdeckt und zu schätzen gelernt haben.

Kategorie Hörfunk

Ernst-Ludwig von Aster und Anja Schrum bekamen den Preis für den Beitrag „Das Leben nach der Flucht – Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen“, gesendet im Deutschlandfunk in der Sendung „Hintergrund“. Überreicht wurde der Preis von Dietmar Nietan, dem Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit. „Die im Beitrag vorgestellten Schicksale der vor dem Krieg geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die enorme Unterstützungsbereitschaft der polnischen Gesellschaft,  aber auch die alltäglichen Schwierigkeiten nach der Ankunft in Polen, die Hoffnungen auf eine Normalisierung des Lebens und der Mut, anzukommen und das Leben neu anzufangen, ist eine herausragende und bewegend erzählte Reportage“, – sagte Dietmar Nietan.

„Durch den Einsatz von atmosphärischen Geräuschen, Originaltönen und bildhaften Beschreibungen gelingt es, die Hörerinnen und Hörer mitzunehmen in die Gefühlswelt von Geflüchteten und Helfenden. Und dabei werden auch kritische Töne und Ansichten nicht ausgespart wie etwa die versprochene aber oft ausbleibende finanzielle Unterstützung des Staates für die Helfer oder überlastete Sozialsysteme, Krankenhäuser und Schulen“, – sagte Michael Elgass, Laudator für diese Kategorie.

Kategorie Fernsehen

Arkadiusz Wierzuk, ausgezeichnet für den Beitrag „Deutsche Dilemmata“ für das Magazin „Czarno na białym“ auf tvn24, erhielt seine Statuette von Cornelius Ochmann, geschäftsführender Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Die Jurorin für die Kategorie Fernsehen Alicja Rucińska betonte in der Laudatio: Die Jury wusste den Beitrag auch wegen seines Tempos und Rhythmus zu schätzen, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer trotz des schwierigen Themas auf dem richtigen Niveau halten. Die Aufnahmen, die Gesprächspartner, die Fragen, der Aufbau und der Schnitt ergeben ein in sich geschlossenes Gesamtwerk, das sein Ziel erreicht – es provoziert und zwingt zur Diskussion.“

Kategorie „Neue journalistische Formate“

Der Deutsch-Polnische Journalistenpreis in dieser Kategorie ging an das MDR Sachsen-Team von der Redaktion „Mensch Nachbar“, bestehend aus Franziska Hentsch, Petr Kumpfe, Tomasz Sikora, Holger Lühmann, Peggy Wolter, Roman Nuck, Stefan Schmidt.

Der deutsche Juror für diese Kategorie Marcus Bensemann sagte über den Siegerbeitrag Wege aus der Krise - Wie machen es die Nachbarn?”: „Herausgekommen ist eine beeindruckende Team-Leistung zu einem Thema, das bis heute niemanden kalt lässt. Hier wurden die Möglichkeiten einer klassischen Website eindrucksvoll genutzt, ein echtes Themenpaket ist entstanden. Hier hat eine Redaktion auch gezeigt, wozu der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Lage ist und dass er seinen Wert hat.“

Kategorie „Lokaljournalismus in der Grenzregion“

Den Preis in der Kategorie „Lokaljournalismus in der Grenzregion“ für den Beitrag „Die Geschichtsstunde an der Grenze“ übergab die Marschallin der Woiwodschaft Lebuser Land Elżbieta Anna Polak an den Redakteur Mateusz Pojnar.

Der Juror für die Kategorie Print Marcin Torz pries in seiner Laudatio: „Die Geschichtsstunde an der Grenze” zeigt sehr gut, wie viel Arbeit den Nachbarn Deutschland und Polen noch bevorsteht – Arbeit, die zu gegenseitigem Verständnis, Vertrauen, aber auch zu einer wirksameren Zusammenarbeit führen wird.“ 

Von den 150 eingereichten Beiträgen sind 65 Printbeiträge (25 deutsche und 40 polnische), 17 Hörfunkbeiträge (8 deutsche und 9 polnische), 20 Fernsehbeiträge (17 deutsche und 3 polnische), 27 Beiträge in der Kategorie „Neue journalistische Formate" (16 deutsche und 11 polnische) sowie 21 Beiträge in der Kategorie „Lokaljournalismus in der Grenzregion“ (10 deutsche und 11 polnische).

Weitere Informationen: http://medientage.org/ und im Facebook-Profil: www.facebook.com/PolskoNiemieckieDniMediow.

Alle nominierten Beiträge können bis April 2024 unter https://nom2023.dnimediow.org/ eingesehen werden.