"Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit" | Filmvorführung mit Diskussion
"Du bist jetzt frei!“ - hörte Thorsten Heinhold von seinen polnischen Mitreisenden, als er Ende September 1989 von Chemnitz nach Warschau fuhr. An diesen Augenblick erinnert sich Herr Heinhold 20 Jahre später bei den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit!” von Krzysztof Czajka.Im Spätsommer 1989 war Thorsten Heinhold nicht der einzige DDR-Bürger, der eine Flucht in den Westen über den Osten wagte. Die politische und wirtschaftliche Situation in der DDR veranlasste rund 100.000 Ostdeutsche nach vielen abenteuerlichen (Flucht-)Wegen in den Westen über Ungarn, die ČSSR, aber auch über Polen zu suchen. So schwammen einige über die Oder und Neiße und nicht wenige flohen zu Fuß über das Riesengebirge, einige reisten auch ganz legal nach Polen.
„Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit“
Regie: Krzysztof Czajka, 2009, deutsche Fassung, 56 Min.
FILMVORFÜHRUNG und anschließendes GESPRÄCH mit
DR. MAREK PRAWDA - Botschafter der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland und
THOMAS KRÜGER - Präsident Bundeszentrale für politische Bildung
Moderation: PROF. DR. HANS WALTER HÜTTER - Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Dienstag, 7. September 2010, 19.00 Uhr
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
Im historischen Wendejahr gingen um die Welt nur Bilder aus der Prager Botschaft, wo am 30. September der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher rund 3.500 DDR-Bürgern verkündete, dass sie ausreisen dürften. Dass auch über Warschau Tausende Flüchtlinge flohen, ist zwanzig Jahre später fast in Vergessenheit geraten. Diese andere Botschaftsgeschichte erzählt der Dokumentarfilm des Regisseurs Krzysztof Czajka. Der Film, der im Auftrag der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit mit Unterstützung des Polnischen Filminstituts entstand, stellt die DDR-Bürger Thorsten Heinhold, Ute und Udo Finke zusammen mit Peter und Heidi Reichmuth vor, denen die Ausreise über Warschau gelungen ist. Er schildert aber auch das Schicksal von Thomas Przybylski, dem die Flucht misslang. Statt in der Freiheit fand er sich im Stasigefängnis in Potsdam wieder.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „20 Jahre Deutsche Einheit“
Veranstalter: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn und Polnisches Institut Düsseldorf, in Kooperation mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.