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Adam Michnik und Gunter Hofmann sprechen in der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit über Deutschland und Polen

Das Dezember-Treffen des SdpZ Gesprächszyklus über Neuerscheinungen, die wichtige deutsch-polnische Themen behandeln, stand ganz im Zeichen des Buches „Richard von Weizsäcker. Niemiecka Biografia”. Teilnehmer waren der Autor des Buches und „Die ZEIT“-Mitarbeiter Gunter Hofmann, der Chefredakteur der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, Adam Michnik sowie der Übersetzer des Buches und Redakteur der Wochenzeitschrift „Polityka“, Adam Krzemiński. Die Gesprächsmoderation übernahm der Direktor der SdpZ, Prof. Krzysztof Miszczak.

Die Diskussion kreiste um den Einfluss  des ehemaligen Bundespräsidenten der BRD, Richard Weizsäcker, auf die politische Gestalt Europas im 20. Jahrhundert. Es wurde an den von Weizsäcker eingeschlagenen Weg und sein Umfeld erinnert, an seine politischen- und Lebensentscheidungen, an sein Engagement bei der Annäherung an Polen. Die Gesprächsteilnehmer bezogen sich auf den historischen Kontext – die deutsche Debatte um die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze, die Bedeutung des Memorandums und des Bischof-Briefs, aber ebenso Fragen nach der Wahrnehmung der demokratischen Opposition im Polen der 1970er und 80er Jahre durch deutsche Politiker. Dabei wurde unterstrichen, dass es in der Politik wenige Persönlichkeiten gibt, die, falls nötig, mit derartigem Mut und solch visionärer Haltung wie Weizsäcker gegen den Strom schwimmen und dadurch, historisch betrachtet, die richtigen Ergebnisse erzielen. Bundespräsident Weizsäcker hat bewiesen, dass es in der Politik möglich ist, sich von Werten leiten zu lassen.

Gunter Hofmann: „Richard von Weizsäcker. Niemiecka biografia”
© Wydawnictwo Polityka, 2014
ISBN 978-83-64076-11-4
Originaltitel: „Richard von Weizsäcker. Ein deutsches Leben“ © C.H. Beck, 2010 

Das Buch beschreibt den Lebensweg eines einzigartigen deutschen Politikers, des ehemaligen Bundespräsidenten der BRD Richard von Weizsäcker. Er war einer der ersten Befürworter der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und hat sich unermüdlich für die deutsch-polnischen Beziehungen eingesetzt.

Es handelt sich hierbei um ein tiefgründiges Portrait der Familie von Weizsäcker, der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sowie des geistigen Zustands des deutschen Bürgertums. (Anmerkung des Verlags)