Deutsche Energiepolitik: zwei Schritte vor, ein Schritt zurück
In der neusten Ausgabe der Deutschland-Analysen untersucht Dr. Andrzej Ancygier, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berliner Hertie School of Governance, den Energiesektor der Bundesrepublik seit der 2014 eingeleiteten Energiewende.
Die Reform des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG) gab am 1. August dieses Jahres den Startschuss für einen radikalen Umbau im deutschen Energiesektor. Die konventionelle Energiegewinnung aus Kohle oder Atomkraft soll demnach von erneuerbaren Quellen abgelöst werden. Sogar die größten Optimisten zeigten sich überrascht ob des erfolgreichen Ausbaus erneuerbarer Energien in Deutschland.
Ancygier zeigt den Weg der politischen Verhandlungen bis hin zur Änderung des EEG auf, dessen ökonomische und ökologische Effizienz sowie Teilaspekte wie etwa Ausnahmeregelungen für die Industrie kontrovers diskutiert werden.
Eine der erläuterten Neuerungen, die das EEG kennzeichnen, sind vom aktuellen Börsenpreis abhängige Vergütungssätze für den eingespeisten Strom, die als Mechanismen zur Netz- und Preisstabilisierung funktionieren sollen.
Außerdem wurden Mechanismen eingeführt, die die steigenden Gebühren für die Entwicklung erneuerbarer Energien eingrenzen sollen. So wurden Ausnahmeregelungen für energieintensive Industrien reformiert, welche zuvor eine große Anzahl von Firmen von der EEG-Umlage befreit hatten.
Als folgenschwer für den polnischen Energiesektor erachtet der Autor u.a. die Verringerung des Strompreises an der deutschen Börse. Zwar importiert Polen bislang keinen Strom aus Deutschland, doch im Rahmen der zunehmenden Europäischen Integration könnte sich dies in Zukunft ändern.
Die Publikation enthält neben der Analyse statistische Erhebungen zu erneuerbaren Energien in Deutschland sowie eine Chronologie energiepolitischer Ereignisse vom 22.09. bis 22.10.2014.
Was: neue
Deutschland-Analysen zur Energiepolitik der BRD
Wo: in den Publikationen der SdpZ (in polnischer Sprache)
Wann: ab dem 31. Oktober 2014
