Deutsche Premiere von „Einer Nacht in der Galerie“ in Berlin
Am Montag, dem 22. Oktober 2012, fand die deutsche Uraufführung des Films „Eine Nacht in der Galerie" statt. Der Film für ein jugendliches Publikum ist von der Berliner Ausstellung „Tür an Tür. Polen-Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte” inspiriert worden.
Der Film will die bislang übliche historische Narration der deutsch-polnischen Nachbarschaft überwinden helfen, indem er Mythen dekonstruiert und dazu anregt, selbständig über die ungewöhnliche Nachbarschaft zu reflektieren. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit ist sowohl Ideengeber als auch Produzent der Films.
Den Film „Eine Nacht in der Galerie" hat die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) in Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk produziert. Er erzählt ausgewählte Ereignisse aus der deutsch-polnischen Geschichte mit ironischem Unterton. Die Kreuzritter fahren wie Konzernmanager in großen Limousinen vor und planen TV-Werbespots, Kopernikus erscheint mal als Fußballstar à la Podolski, der die Planeten in die richtige Reihenfolge schießt, mal als Wahrsagerin.
„Wir wollen nicht aus der Perspektive eines Denkmals auf die Geschichte schauen", erläuterte Maciej Łubieński, einer der Filmemacher, seine Intention.
Neben viel Lob für den Film gab es auch kritische Stimmen. Vor allem die Frage, ob und wie der Film sich in deutschen Schulen nutzen lässt, wurde in der anschließenden Talkrunde diskutiert. Für polnische Schüler und Lehrer gibt es begleitendes Material, um den Film für den Unterricht einzusetzen.
Thomas Strobel, der für das Georg-Eckert-Institut am deutsch-polnischen Geschichtsbuch mitarbeitet, äußerte Bedenken. „Leider müssen viele Sachen erklärt werden", sagte er. Zum Beispiel seien die Umhänge des Deutschen Ordens für polnische Schüler schnell zu erschließen, für deutsche Schüler gar nicht. Auch bei der Altersgruppe sah er Unterschiede. Während sich der Film in Polen an Schüler zwischen 13 und 15 richtet, könne man den Film in Deutschland mit Schülern der Oberstufe ansehen, da sie die im Film angesprochenen Ereignisse gar nicht früher durchnehmen würden.
Partner des von der SdpZ initiierten Projektes ist das Deutsch-Polnische Jugendwerk. Auf der polnischen Internetseite www.nocwgalerii.pl können alle ab sofort den Film in voller Länge oder in Episoden im Stream anschauen. Zur Vor- oder Nachbearbeitung finden Lehrer und Schüler auf der Seite zusätzliche Lehrmaterialien vor.
Kontakt: Monika Różalska
E-mail: monika.rozalska@fwpn.org.pl
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