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Deutschland und Polen – Neue Anker für Europa? Die Rolle der Medien in Zeiten der politischen Krise

8. Deutsch-Polnische Medientage 2015
Książnica Pomorska, ul. Podgórna 15/16, 70-205 Stettin

Deutschland und Polen – Neue Anker für Europa?
Die Rolle der Medien in Zeiten der politischen Krise

Auf den 8. Deutsch-Polnischen Medientagen werden aktuelle und grundsätzliche Fragen der Berichterstattung und der Politik im Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen aufgegriffen. In einer Fishbowl-Debatte werden sich Experten und Journalisten damit auseinandersetzen, wie Polen und Deutschland an den östlichen Grenzen der Europäischen Union künftig gemeinsam agieren können, wie die Politik der Europäischen Union gegenüber der Ukraine und Russland während der Krise um die Ukraine aussehen sollte sowie wie Berichterstattung über den Konflikt aussehen muss, damit sie nicht verschärfend wirkt und größtmögliche Objektivität gewährleistet. Parallele Workshops während der Konferenz geben den Teilnehmenden im Anschluss die Möglichkeit, unterschiedliche Themen und Fragen der beruflichen Praxis zu vertiefen. Ein an Medienchefs und Chefredakteure gerichteter Workshop befasst sich mit Medienmanagement in Zeiten medialer und politischer Krisen. Die Teilnehmer eines Workshops für junge Journalisten werden sich mit ethischen Aspekten der Aufbereitung eines Themas, der Arbeit mit Big Data und mit den neuen Medien auseinandersetzen. Ein Workshop mit dem Schwerpunkt deutsch-polnischer Grenzraum wird sich auf zentrale Fragen der Region konzentrieren: wirtschaftliche Zusammenarbeit, Energiepolitik und die Entstehung eines Ballungsraums um Stettin. Im Rahmen eines weiteren Workshops werden Journalisten über die neue Rolle der „europäischen Armee“ in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union sprechen. Während des Workshops über die Benutzung des Begriffes „polnische Konzentrationslager“ versuchen die Teilnehmer die Methoden zu erforschen, die auf diese Themen sensibilisieren, sowie Empfehlungen vorzubereiten, die als Grundlage zur Berichterstattung über ähnlich schwierige geschichtliche Angelegenheiten benutzt werden können. Mit einem „Small Talk“ mit den Nominierten des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2015 über europäische Arbeitsmigration und die Rolle der Medien in der deutsch-polnischen Zukunftsgestaltung leiten die letztjährigen Preisträger in der Kategorie Print zur diesjährigen Preisverleihungsgala in der Trafostacja Sztuki als feierlichem Höhepunkt der Medientage am Abend des ersten Veranstaltungstages über.


1. Tag – 21. Mai (Donnerstag)

ab 9:30 Registrierung der Teilnehmer
Tagesmoderation: Barbara Włodarczyk, TVP

10:00 Eröffnung der Medientage

Einleitung Krzysztof Miszczak, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Olgierd Geblewicz, Marschall der Woiwodschaft Westpommern

Rede Adam Bodnar, stellv. Vorstandsvorsitzender der Helsinki-Stiftung für Menschenrechte (Warschau)

Impulse: Jerzy Margański, Botschafter der Republik Polen in Berlin

10:30-12:30 Fishbowl-Debatte: Lehren aus der Krise um die Ukraine. Wie können Deutschland und Polen im Osten der Europäischen Union künftig gemeinsam agieren?

Kann Russland, wenn es gegenüber einem Nachbarland als Aggressor auftritt, als europäischer Partner behandelt werden? Wie kann der Konflikt in der Ostukraine politisch gelöst werden? Welche Rolle spielen die Medien in diesem Konflikt, was sind die Voraussetzungen für objektive Berichterstattung, die Stereotypen vermeidet und nicht ungewollt Teil der Auseinandersetzung wird?

Moderation:
Andrzej Grajewski, Chef des Auslandsressorts, „Gość Niedzielny“

Teilnehmer:
Piotr Andrusieczko, Korrespondent von „Gazeta Wyborcza“ u.a. aus der Ostukraine
Viola von Cramon, Bundestagsabgeordnete, Bündnis 90/Die Grünen
Moritz Gathmann, „Der Spiegel“
Paweł Kowal, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN)
Paweł Pieniążek, freiberuflicher Journalist. Er berichtete u.a. über die Ereignisse im ukrainischen Maidan sowie über Konflikte in der Ostukraine

12:30-13:30 Lunch

13:30-15:30 Parallele Workshops für registrierte Teilnehmer

Workshop 1: Die Rolle der „europäischen Armee“ in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union

Der NATO-Einsatz  in Afghanistan hat die Ratlosigkeit der Medien offengelegt, sicherheits- und verteidigungspolitische Fragen journalistisch aufzuarbeiten. Aus Sicht der Europäischer Union ein Konflikt an der Peripherie. In einem Gebiet, der geographisch und mental schwer zugänglich ist. Spezialisierte Journalisten sind rar, noch kleiner ist die Zahl kompetenter Kommentatoren, und das Thema rangiert weit unten in der Gunst der Leserschaft. Das damalige negative Szenario stimmt wenig hoffnungsvoll hinsichtlich der Berichterstattung über sicherheitspolitische Fragen heute.

Seit über einem Jahr befindet sich die Europäische Union– politisch, militärisch und mental in einer neuen Nachbarschaft. Die Situation in der Ukraine führt dazu, dass politische Entscheidungsträger und mit ihnen Gesellschaften sich aufs Neue mit einigen grundsätzlichen Fragen auseinandersetzen müssen: Was ist Sicherheit? Welchen Preis sind wir im Stande dafür zu zahlen? Wo sind die Grenzen der Freiheit des Einzelnen im Kontext von Herausforderungen, wie sie ein bewaffneter Konflikt oder auch nur die heraufziehende Drohung eines solchen darstellen?

Die Situation ist neu, dynamisch. Es ist einfach, die Orientierung zu verlieren, emotional zu reagieren. Besonders in den Medien, denen immer öfter die „einfache“ Rolle des Kommentators nicht mehr ausreicht und die als Seite des Konfliktes zu fungieren versuchen.

Darüber hinaus versuchen die Teilnehmer des Workshops folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Sprache sollte man benutzen, wenn man über Schlüsselthemen wie Sicherheitspolitik schreibt?
- Wie kann man Journalisten darauf vorbereiten, über die Verteidigungspolitik, Streitkräfte, und verschiedene komplexe, „hybride“ Konflikte zu schreiben?
- Wie findet man Experten, wie verifiziert man ihr Fachwissen und ihren Standpunkt?
- Wie wird die Situation in der Ukraine in deutschen und polnische Medien wiedergegeben?
- Welche Zusammenhänge werden der Politik Russlands von polnischen Journalisten zugeschrieben, welche von ihren deutschen Kollegen? Auf welche Erfahrungen und Ängste wird jeweils rekurriert?
-Sollten Journalisten sich selbst zensieren, wenn sie über sicherheitspolitische Fragen schreiben?
-Ist die „europäische Armee“ ein realistisches und realisierbares Vorhaben oder nur eine Vision? 

Impulsgeber:
Lutz Niemann, Brigadier General, Multinationales Korps Nord-Ost in Stettin

Moderation:
Juliusz Ćwieluch, „POLITYKA“

Teilnehmer:
Jakub Borowski, Polnische Presseagentur PAP
Egon Ramms, General a.D., ehem. Oberbefehlshaber Allied Joint Force Command Brunssum
Waldemar Skrzypczak, General a.D., ehem. Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, ehem. Staatssekretär im Ministerium für Nationale Verteidigung der Republik Polen
Stefani Weiss, Direktorin, Brussels Office, Bertelsmann Stiftung

Workshop 2: Neue Herausforderungen für die Grenzregion

Gibt es Faktoren, die die deutsch-polnische, vor allem wirtschaftliche Zusammenarbeit, darunter auch die Zusammenarbeit in der Grenzregion, bremsen? Wenn ja, welche? Behindern die unterschiedlichen Außenpolitik- aber auch Energiemodelle das wirtschaftliche Zusammenwachsen der Grenzregion oder sind sie dabei das unterstützende Element? Was sind die Bedingungen für die Entstehung der Wird es in naher Zukunft grenzüberschreitenden städtischen Ballungsräumen geben, die zur starken politisch-wirtschaftlichen Zusammenarbeit beitragen?

Die Bahnverbindung Berlin – Stettin funktioniert gegenwärtig schlechter als vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Verbindung Breslau – Berlin wurde im Dezember 2014 eingefroren. Inwiefern beeinflussen solche Signale des Transportwesens die Attraktivität der Region für das Nachbarland?

Diese Fragen werden durch Medienexperten aus Deutschland und Polen diskutiert.

Als Resultat entstehen Empfehlungen für die Festigung der deutsch-polnischen Beziehungen in der Grenzregion für die Vertreter der Behörden im Grenzraum.

Moderation:
Maria Bartczak, Direktorin von TVP Stettin
Bärbel Wichmann
, Direktorin des rbb-Studios, Frankfurt/Oder

Teilnehmer:
Peter Schmidt, Norddeutscher Rundfunk, Haff-Müritz-Studio Neubrandenburg

Bogdan Twardochleb
, „Kurier Szczeciński“


Workshop 3: Wie verändern die neuen Medien die Anforderungen an den journalistischen Beruf?

Der Workshop fokussiert den Stellenwert sozialer Medien in der Gesellschaft und speziell im Journalismus und behandelt theoretische und praktische Dimensionen der Medienethik anhand aktueller Fälle. Inwiefern verlangen digitale Techniken (Big Data, Hacking, Verifizierung etc.) und soziale Medien, medienethische Positionen neu zu vermessen? Wie entwickle ich einen „ethischen Kompass“, an dem sich Entscheidungen ausrichten lassen für das Berichten über Krieg, Terror, Katastrophen, Verbrechen, Unfälle, persönliche Dramen – und über Personen. Was muss zugemutet und öffentlich werden, was muss privat bleiben? Mit welchen Begründungen? Wo liegen Grauzonen? Medienethik ist ein Muss. Denn Medienfreiheit kann nur auskosten, wer auch ihre Grenzen kennt. Das gilt für jene, die beruflich in den Medien arbeiten, aber auch für jeden, der die digitalen Möglichkeiten nutzt und z.B. in sozialen Medien publiziert, also ebenfalls wissen sollte, was er mit welcher Art des Publizierens auslösen kann.  Zur Diskussion sind Medienvertreter aus Theorie und Praxis eingeladen.

Moderation:
Paulina Olechowska, Universität Stettin
Marlis Prinzing
, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, Campus Köln

 

Workshop 4: Medienmanagement in Krisenzeiten – Workshop für Medienchefs und Chefredakteure

Dieser Workshop befasst sich hauptsächlich mit den Arbeits- und Funktionsweisen moderner Medien sowie mit der Frage, wie die Attraktivität des Medienangebots aufrechterhalten und gehoben werden kann. Die Teilnehmer setzen sich auseinander mit den Themen Medienkonvergenz, Multimedia-Anwendungsvielfalt, Branding als Entwicklungsrichtung sowie mit der Suche nach medialen Nischen und spezialisierten Themen. Sie diskutieren über die Ausweitung von Praktiken der Boulevardpresse und schauen auf die Änderungen im journalistischen Beruf. Der Workshop richtet sich an Medienchefs und Chefredakteure, Entscheidungsträger in deutschen und polnischen Medien.

Moderation:
Bogusław Chrabota, Chefredakeur der Tageszeitung „Rzeczpospolita”
Bartosz Dudek
, Teamleiter Polnisch, Europa-Programme, Deutsche Welle

Impulsgeber:
Sandro Viroli, Direktor des MDR-Landesfunkhauses Sachsen


Workshop 5: Der Begriff „polnische Konzentrationslager” und seine Entgegennahme im westlichen Europa

Von Zeit zu Zeit empört sich die polnische öffentliche Meinung darüber, dass in westlichen Medien, selbst in den größten und bedeutendsten, für deutsche Konzentrationslager auf dem Gebiet des während des Zweiten Weltkrieges besetzten Polens der Begriff „polnische Konzentrationslager“ verwendet wird. Warum passiert das? Wie sollten Bewusstsein und Sensibilität für solche Themen entwickelt werden, insbesondere unter meinungsbildenden Journalisten und Medien, die die Sichtweise der Öffentlichkeit stark beeinflussen? Wie kann gedanklichen Vereinfachungen, die zu historischen Unwahrheiten führen, entgegengewirkt werden? Während des Workshops wollen die Moderatoren und Teilnehmer Empfehlungen erarbeiten, die Medien dazu anhalten sollen, sich – oft schwieriger – historischer Themen anzunehmen.

Moderation:
Jan Puhl, „Der Spiegel”
Piotr Semka, „Do Rzeczy“

Teilnehmer:
Piotr Duber
, Rechtsanwalt, Piotr Duber Rechtsanwaltskanzlei
Lech Obara, Rechtsanwalt, Lech Obara und Mitarbeiter Rechtsanwaltskanzlei

15:30-16:00                     Kaffeepause


16:00-17:30                     „Small Talk” mit (einigen) Nominierten des Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2015

Moderation:

Karolina Golimowska und Daniel Tkatch, Preisträger des Mazowiecki-Preises 2014 in der Kategorie Print für den Beitrag „Jetzt bin ich also deutsch / Więc jesteśmy Niemcami”, erschienen in „The Germans“

Der diesjährige „Small-Talk” bringt Journalisten zusammen, die diverse mediale Genres vertreten, um über die wichtigsten Themenschwerpunkte der nominierten Beiträge zu sprechen. Wie berichten die deutschen und die polnischen Medien über Arbeitsmigration innerhalb Europas? Wie viel von dem, was uns heute verbindet, bzw. möglicherweise voneinander trennt, hat seinen Ursprung in unserer gemeinsamen Geschichte und derer medialen Widerspiegelung? Wie können wir unsere Vergangenheit nutzen um zusammen, grenzübergreifend, in die Zukunft zu schauen und sie zu gestalten? Welche Rolle spielt das Bild des „Anderen” für die Selbstwahrnehmung jedes einzelnen von uns? Diese und andere Fragen, die immer wieder in der deutsch-polnischen und auch europäischen Medienlandschaft auftauchen und auf unterschiedliche Art und Weise aufgegriffen werden, dienen als Ausgangspunkte für eine vielfältige Diskussion über europäischen Journalismus der Gegenwart im deutsch-polnischen Kontext.

Teilnehmer:
Anna Malinowska, nominiert für den Beitrag „Umowna data urodzenia”, Gazeta Wyborcza, Duży Format 
Marietta Morawska-Büngeler, nominiert für den Beitrag „Waschen füttern trösten – polnische Pflegerinnen in Deutschand“, Westdeutscher Rundfunk

Roman Nuck, nominiert für die Beiträge „Zwei Länder, eine Stadt. Grenzgeschichten aus Görlitz / Zgorzelec”, MDR 1 Radio Sachsen in den Kategorien Hörfunk und Journalismus in der Grenzregion sowie für „Dowodiczek Osobisticzek czyli Nowy realizm Graniczny”, Radio Wrocław
Jolanta Rudnik
und Andrzej Rudnik, nominiert für den Beitrag „Ostatni świadek”, Radio Koszalin
Emilia Smechowski, 
nominiert für den Beitrag „Ein Hoch auf die faulen Piroggen!“, brand eins
Monika Stefanek
, nominiert für den Beitrag „W sąsiedztwie Białego Bociana”, Funkhaus Europa, Polnische Redaktion

Sonja Volkmann-Schluck
, nominiert für den Beitrag „Aufrüstung mit Symbolwert – In Stettin planen deutsche und polnische Soldaten gemeinsam den Verteidigungsfall der NATO“, Schweriner Volkszeitung

 

19:00 Verleihung des 18. Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2015
Trafostacja Sztuki, ul. Świętego Ducha 4, 70-205 Stettin
Einlass ab 18.30 mit gesonderter Einladung       

 

2. Tag – 22. Mai (Freitag)

ab 8:45 Einlass in die Tagungsräume

 

9:00-10:30 Parallele Workshops für registrierte Teilnehmer:

Workshop 1: Die Rolle der „europäischen Armee“ in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union

Workshop 2: Neue Herausforderungen für die Grenzregion

Workshop 3: Wie verändern die neuen Medien die Anforderungen an den journalistischen Beruf?

Workshop 4: Medienmanagement in Krisenzeiten – Workshop für Medienchefs und Chefredakteure

Workshop 5: Der Begriff „polnische Konzentrationslager” und seine Entgegennahme im westlichen Europa

 

10:30-11:00 Kaffeepause

 

11:00-11:30 Abschluss der Medientage Cornelius Ochmann, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

 

12:00-14:00 Lunch: Restauracja Zamkowa, Schloss der Herzöge von Pommern, ul. Korsarzy 34, Stettin

 

14:00-15:00 Begleitprogramm: Ausflug mit dem Schiff Oder / Peene Quenn durch den Stettiner Hafen

Während des Ausflugs lernen die Teilnehmer die schönsten Denkmäler Stettins kennen. Nachdem vom Ufer des Passagierhafens abgelegt wird, sehen wir die Haken Terrasse (Wały Chrobrego / Tarasy Hakena) und die Schlossanhöhe mit dem fünfflügeligem Renaissanceschloss der Herzöge von Pommern.

Im weiteren Verlauf der Route sehen die Gäste den Dunzigkanal (Kanał Duńczyca), der früher im Dammschen See mündete und heute aus hafentechnischen Gründen an zwei Stellen zugeschüttet ist, sowie die Schlächter Wiese (Wyspa Grodzka) mit der Marine. Dahinter werden die Gebäude des historischen städtischen Schlachthauses und des Zollfreien Hafens zu sehen sein, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Im östlichen Hafenbecken beim Ägyptischen Ufer (Nabrzeże Egipskie) können die Teilnehmer das dort angelegte britische Schiff THPV „Bembridge“ 1938 mit reicher Museumskollektion bewundern. Darauffolgend führt uns die Route durch den Mülln Fahrt (Przekop Mieleński) in Richtung Norden mit Blick auf den Dammscher See (Jezioro Dąbie). Der Ausflug geht weiter entlang dem Großem Oderbruch (Wyspa Dębina), die ein Refugium für nicht nur im Wasser lebendes Wild und Vögel darstellt. Der Weinberg (Zielone Wzgórze) und der Julo (Leśne Wzgórze) waren seit dem 19. Jahrhundert an freien Tagen ein beliebtes Ausflugsziel für die Bürger von Stettin. Diese Umgebung überragt der Turm der neugotischen Kirche in Frauendorf (Golęcino, Stadtteil von Stettin), die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Die nahebei gelegene Elisenhöhe (Wzgórze Kupały) war auch ein Lieblingsort der Stettiner vor 1945. An seinem Fuße ein Magazin aus Stahlbeton, ein Relikt des letzten Krieges.

Nach dem Krieg entstand auf den Ruinen der Werft „Wulkan“ die Stettiner Werft. Dort wurde 1952 das erste von Grund auf für einen sowjetischen Reeder erbaute Schiff B-52 „Czułym“  gewässert. Während der fünfzigjährigen Tätigkeit der Werft wurden für Reedereien aus verschiedenen Ländern rund 700 Schiffe gewässert – Fischkutter, Containerschiffe, Passagier- und Autoschiffe sowie Chemikalientanker. Die letzteren brachten der Stettiner Werft Mitte der siebziger Jahre Ruhm.

Seit über 100 Jahren kommen in Stettin die Ausflugsschiffe der „weißen Flotte“, die größten Segel – und Kriegsschiffe zum Anlass solcher Ereignisse wie die Tage des Meeres, das Oldtimer Treffen und The Tall Ships‘ Races zusammen.

Regsitrierung: http://www.medientage.org/c294,rejestracja_2015.html