Die Preisträger:innen des Albrecht-Lempp-Stipendiums für das Jahr 2024 sind: Christian Dittloff, Natalia Malek und Daniel Odija.
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin haben das Albrecht-Lempp-Stipendium für das Jahr 2024 vergeben.
Christian Dittloff (geb. 1983)
Schriftsteller. Er lebt in Berlin. Studierte Deutsch und Englisch in Hamburg und Kreatives Schreiben in Hildesheim. Arbeitete in einem psychiatrischen Zentrum, als Kulturjournalist und als Kulturmarketing-Experte. Sein Debütroman Das Weiße Schloss erschien 2018, 2020 seine fiktionalisierte autobiografische Prosa Niemehrzeit. Das Jahr des Abschieds von meinen Eltern und im Jahr 2023 Prägung. Nachdenken über Männlichkeit (Berlin Verlag). In Krakau wird er an dem Roman arbeiten, der sich mit verschiedenen Arten der Sorge und Fürsorge und der Arbeit in Pflegeberufen beschäftigt.
Natalia Malek (geb. 1988)
Dichterin, Übersetzerin und Kuratorin von Literaturveranstaltungen. Sie absolvierte ein Studium der englischen Philologie an der Universität Warschau. Sie hat u. a. Gedichte von Louise Glück, Sandra Cisneros und Tyrone Williams ins Polnische übersetzt. Sie ist Autorin von fünf Gedichtbänden: Pracowite popołudnia (2010), Szaber, (2014), Kord (2017), Karapaks (2020) und Obręcze (2022). Preisträgerin des Adam-Włodek-Preises (2017) und des Gdynia-Literaturpreises (2021). Ihre Gedichte wurden ins Englische, Deutsche, Italienische, Französische, Dänische, Griechische, Ungarische und Niederländische übersetzt. Sie ist Mitbegründerin der informellen Frauenkunstgruppe Wspólny pokój und leitet Seminare über englischsprachige Literatur und die Beziehung zwischen Literatur und bildender Kunst. Im Rahmen des Albrecht-Lempp-Stipendiums wird sie sich in Berlin der Arbeit an ihrem sechsten Gedichtband widmen.
Daniel Odija (geb. 1974)
Prosaschriftsteller, Dichter, Comicautor und Kulturveranstalter. Lebt in Słupsk. Autor der Kurzgeschichtensammlungen Szklana huta (2005) und Przezroczyste głowy (2018) sowie der Romane Ulica (2001, dt. Auf offener Straße, Zsolnay Verlag), Tartak (2005, dt. Das Sägewerk, Zsolnay Verlag), Niech to nie będzie sen (2008) Kronika umarłych (2010) und Pusty przelot (2021). Odija hat auch Hörspiele und ein Libretto für ein Ballett geschrieben und war Mitautor eines Kurzspielfilms. Auf der Bühne des J. Słowacki-Theaters in Krakau wurde ein Stück von ihm mit dem Titel Tartak aufgeführt. Seit 2017 erscheint eine Comic-Serie von Odija unter dem Titel Bardo in Zusammenarbeit mit dem Cartoonisten Wojciech Stefanec. Im Jahr 2024 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband mit dem Titel Ale im Warstwy Verlag. Seine Kurzgeschichten wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt, und seine Romane erschienen in französischer, deutscher, ukrainischer und mazedonischer Übersetzung.
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Das Albrecht-Lempp-Stipendium erinnert an den herausragenden Übersetzer und Förderer des deutsch-polnischen Austauschs und richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller:innen sowie an deutsche Literaturübersetzer:innen aus dem Polnischen und polnische Literaturübersetzer:innen aus dem Deutschen. Das Programm besteht aus Stipendien, die einen jeweils einmonatigen Arbeitsaufenthalt im anderen Land ermöglichen: In Krakau und im Literarischen Colloquium Berlin.
48 Bewerbungen von Schriftsteller:innen und Übersetzer:innen aus Polen und Deutschland sind in diesem Jahr eingereicht worden. Die Jury setzte sich aus den Vertreter:innen der Stifter des Stipendiums zusammen: Jürgen Jakob Becker (LCB), Joanna Czudec (SdpZ), Łucja Gawkowska (PBI). Ehrenmitglied der Jury ist Elżbieta Lempp.
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Albrecht Lempp (1953-2012) war ein herausragender Förderer und Übersetzer der polnischen Literatur in Deutschland. Über viele Jahre lang leitete er die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und prägte die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern maßgeblich. Als Mitbegründer des Polnischen Buchinstituts setzte er neue Standards in der auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung. Für seine Verdienste wurde er mit dem Transatlantyk-Preis ausgezeichnet.
Ansprechpartner:innen
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Ul. Zielna 37, 00-108 Warszawa
Kontakt: Joanna Czudec, joanna.czudec@fwpn.org.pl
Polnisches Buchinstitut
ul. Wróblewskiego 6, Pl 31-148 Kraków
Kontakt: Łucja Gawkowska, l.gawkowska@instytutksiazki.pl
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, D-14109 Berlin
Kontakt: Jürgen Jakob Becker, becker@lcb.de