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Eine echte Volksbewegung: Film zur Polenhilfe 1981/82

Der Dokumentarfilm über die Polenhilfe Anfang der 80er Jahre ist nach “Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit“ (2009) die zweite Filmproduktion der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und feiert in Warschau kurz vor dem 30. Jahrestag der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen am 1. Dezember seine Premiere.

Im Sommer 1980 steht Polen vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Die Versorgungslage spitzt sich dramatisch zu. Bestürzt durch die Bilder aus Polen ergreifen viele Deutsche Initiative und helfen. Der Film „Pakete der Solidarität” von Lew Hohmann erzählt von diesem Akt der Solidarität in Zeiten des Kalten Krieges und zeigt anschaulich wie sich aus vereinzelten Privatinitiativen eine „echte Volksbewegung” (DER SPIEGEL 23/1982) entwickelte.

Rund 30 Millionen Pakete im Gesamtwert von über 1 Mrd. DM wurden Anfang der 80er Jahre in die Volksrepublik Polen geschickt. Der Film zeigt, dass die Päckchen mehr waren als nur eine materielle Hilfe. Sie waren eine starke moralische Unterstützung, die der polnischen Bevölkerung zeigte, dass „der Westen“ sie nicht allein ließ. Die Hilfsbereitschaft hat so das Deutschlandbild vieler älterer Polen revidiert und das der jüngeren Generation geprägt. „Die Deutschen haben sich damals sehr anständig verhalten und wir haben es nicht geschafft, uns zu bedanken“, gesteht der Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa im Film.

Was veranlasste so viele Deutsche dazu, dem polnischen Volk spontan zu helfen? Das Packen eines „Polen-Standardpakets“ mit den am dringendsten benötigten Dingen kostete trotz einer Portobefreiung, die Bundesregierung im Februar 1982 erlassen hatte, rund 50 DM. Und dennoch gab es viele Deutsche, die sogar mehrere Pakete schickten – in ein Land, das sie allenfalls von der Landkarte kannten. Gründe gab es viele: Zum einen war es ein Protest aus der Ferne gegen das gewaltsame Jaruzelski-Regime. Zum anderen war das Motiv für viele einfach nur Mitgefühl.

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Eine Ausstrahlung des Films im polnischen und deutschen Fernsehen ist in den nächsten Monaten vorgesehen.

Premierentermine:
01.12.2011 (Warschau) und 14.12.2011 (Hamburg)

PR für Deutschland:

Karoline Gil
karoline.gil@sdpz.org
Tel.: +49 30 / 240 47 85 11
PR für Polen:
Ewa Baran; ewa@fwpn.org.pl;
Tel.: +48 22 / 338 62 66