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Eröffung des Europäischen Solidarność-Zentrums in der ehemaligen Danziger Lenin-Werft

Das ECS ist ein nicht nur ein Museum, das der Verbreitung historischem Wissen über die Solidarność-Bewegung und die antikommunistische Opposition in Polen sowie Europa dient, sondern auch ein Zentrum des Dialogs über die Welt von heute. Das ECS ist also ein Ort der ständigen Begegnung von Vergangenheit und Zukunft – gemäß dem Leitmotiv: Lerne die Geschichte kennen und entscheide über die Zukunft. An der Eröffnung werden Verterer  der SdpZ-Gremien teilnehmen. Visualisierung: Paweł Czarzasty / Archiwum ECS.

Hinter der Gründung des ECS steht der Idee, eine mitteleuropäische Agora in Danzig zu schaffen. Das ECS soll ein Begegnungsort für Bürger sein, die sich für die Weiterentwicklung der Demokratie in Europa verantwortlich fühlen. Wir möchten dabei Anstöße für Debatten über den gegenwärtigen Zustand der Zivilgesellschaft, den schleichenden Identitätswandel in demokratischen Gemeinschaften und das Problem der sozialen Gerechtigkeit geben. Dabei möchte das ECS nach Antworten auf die Frage suchen, wie unter den Bedingungen der freien Marktwirtschaft gleiche Chancen für die Entwicklung der Bürger gesichert werden können. Ein wichtiges Ziel des ECS ist die Förderung des Freiheitsgedankens und des Solidaritätsbewusstseins in autoritär regierten Staaten. Im Geist der Solidarność -Revolution sollen die Vergangenheit und Zukunft Polens und Europas in einen fruchtbaren Dialog treten.

Der offizielle Gründungsakt des Europäischen Solidarność-Zentrums (ECS) wurde am 31. August 2005 auf dem Solidarność-Platz, also zwischen dem historischen Eingangstor Nr. 2 – an dem die Werftarbeiter im August 1980 ihre Streikforderungen auf Holztafeln notierten - und dem geplanten ECS-Sitz feierlich unterzeichnet. „(…)Damit dieses lebendige Denkmal – Symbol der siegreichen friedlichen Revolution der Solidarność – ein globales Zentrum zur Förderung von Freiheit, Demokratie und Solidarität wird” – verlautbarten die 29 Signatare, darunter 22 europäische Regierungschefs und Staatspräsidenten.

Am 14. Mai 2011 wurde der Grundstein unter den Bau des ECS gelegt. Die erste Zementschicht trug dabei Staatspräsident Bronisław Komorowski auf. – „Wir können uns noch gut an unsere zwiespältigen Gefühle erinnern, dass vielleicht andere wichtige Ereignisse zur Ikone der Veränderungen in Europa werden könnten. Wir wollen, dass die polnische Solidarność ein Zeichen für den Wandel zum Besseren und ein Sinnbild für die Beseitigung des totalitären Herrschaftssystems wird“ – betonte Staatspräsident Bronisław Komorowski bei der feierlichen Grundsteinlegung am neuen Sitz des ECS.

Die wichtigste Einrichtung des neuen ECS-Sitzes wird eine Dauerausstellung sein, die der Geschichte der Solidarność-Bewegung gewidmet ist. Zu den Exponaten wird auch ein Lebensmittelgeschäft aus der Zeit der VR Polen gehören. In der Kabine eines Werftkrans wird der Besucher mit den spezifischen Erinnerungen der Organisatoren des Streiks vom August 1980 konfrontiert. Am Runden Tisch – der zum Symbol des Dialogs wurde – werden leere Stühle stehen, damit man den genauen Verlauf der damaligen Ereignisse kennenlernen kann. Die Geschichte der Solidarność und die  Veränderungen, die sich unter ihrem Einfluss in ganz Ostmitteleuropa vollzogen, werden in sieben Ausstellungsräumen im 1. und 2. Stock des neuen ECS-Sitzes – auf knapp 3000 m² Fläche - näher erläutert. In den weiteren Ausstellungsräumen wird die Geschichte der Entstehung der Solidarność nacherzählt – von der Ohnmacht der vom Kommunismus geknechteten Nationen über den „Krieg“ der Staatsgewalt gegen die Gesellschaft und den zurückzulegenden Weg der Freiheit bis hin zu deren endgültigem Triumph. Der letzte Ausstellungsraum – ein Ort der Nachdenklichkeit und Reflexion – wird den Namen Johannes Pauls II. tragen.

Der neue Sitz des ECS ist eine Begegnungsstätte für Menschen, denen die Zukunft Europas und der Welt am Herzen liegt. An diesem Ort können sie sich besser kennen und verstehen lernen, weiterbilden und persönlich entfalten. Das ECS führt Projekte durch, die an verschiedene Zielgruppen in Polen, Europa und der Welt adressiert sind. Das Angebot erstreckt sich von Konferenzen und Debatten über die Produktion von Theaterstücken und Filmvorführungen (u.a. in 3D) bis hin zu zeitlich befristeten Ausstellungen. Im ECS wird ferner eine eigene wissenschaftliche Forschungsstelle geschaffen. Allen Wissenschaftlern und Touristen werden die Bibliothek sowie reichhaltige Archivbestände an Fotos, Film- oder Tonmaterialen zur Verfügung stehen.

Schirmherrschaft über die Eröffnung hat der Staatspräsident Bronisław Komorowski.

Terminplan der Eröffnung befindet sich auf: http://www.ecs.gda.pl/title,Otwarcie_ECS,pid,36.html.

Weitere Informationen über das Europäische Solidarność-Zentrum (ECS) sind auf der Webseite dieser Institution verfügbar.

Was: Eröffnung des Europäischen Solidarność-Zentrums
Wo: in der ehemaligen Danziger Lenin-Werft
Wann: am 30.-31. August 2014