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Festival der Visuellen Kunst inSPIRACJE /sacrum – profanum

Das internationale Festival der Visuellen Kunst in Stettin zählt zu den größten seiner Art in Polen. In diesem Jahr beschäftigen sich die Arbeiten mit dem Leitmotiv "sacrum/profanum". Eingeladen wurden Künstler aus Polen, Deutschland, Österreich und aus der Ukraine. Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Artur Żmijewski und Zofia Kulik. In diesem Jahr zeigt das Stettiner Festival  27 Projekte, darunter 17 Premieren. Das Programm bilden Foto- und Videoarbeiten, Installationen.

Im Jahre 2008 umfasst das Festival eine Reihe von Arbeiten, die breit und ungezwungen die Erscheinung "sacrum-profanum" betrachten. Sacrum - eine heilige Sphäre, die von einer bestimmten Gruppe oder von einem Individuum anerkannt ist, im Gegenteil dazu steht der Begriff: profanum - eine Laiensphäre, ein Raum für Nichteingeweihte (Profanen). Die Kunst, die sacrum betrachtet, könnte über das Schema der religiösen Doktrin weit hinausgehen und ist häufig offen für neue Denk- und Sehweisen. Vielfach ist das religiöse sacrum einfach nur eine Inspiration oder ein Material. Sacrum ist auch eine Eigenschaft, die manchen Gegenständen, Wesen, Räumen und Zeitperioden zustehen kann. Sacrum könnte alles werden, sogar ganz übliche Dinge. Diverse Stellen oder Personen könnten diese Eigenschaft gewinnen aber auch verlieren. Die Erscheinungen, die bisher als sacrum oder profanum genannt worden sind, mischen sich radikal untereinander, weil die gegenwärtige Kunst und Popkultur kein Tabu kennt und erfolgreich in die Privatsphäre, sogar ins Glaubensumfeld eingreift, den Symbolen, Ikonen, Motiven neue Interpretationen und Bedeutungen zuweist. Gibt es in der Kunst einen Platz für etwas zwischen sacrum und profanum? Was könnte sacrum oder profanum werden? Ist es möglich, dass alles, was als sacrum gilt, sich in profanum verändern könnte? Die diesjährige Edition des Festivals versucht, u.a. auf diese Fragen zu antworten und wird auch eine Probe dafür sein, ob wir als Gesellschaft tolerant sind. Ist Stettin eine Stadt, wo die Grenzen verschwinden, aber auch die Grenzen des künstlerischen Ausdrucks?

Eingeladen wurden: Piotr Kurka mit seinen zwei einander korrespondierenden Installationen, die neuesten Arbeiten und Filme von Łódź Kaliska und Filme von Artur Żmijewski, einer "ArtVideo-Schau". Zur Mitarbeit wurden drei Kuratoren eingeladen: Jarosław Lubiak, Kamil Kuskowski und Zbigniew Sejwa, die das Projekt „Außerhalb von Gut und Böse“ vorbereitet haben, das aus Arbeiten der führenden Künstler besteht und die sich mit dem Problem sacrum-profanum beschäftigt. Während des Festivals werden Arti Grabowski, Robert Rumas und Andrzej Pawełczyk performen.

Termin: 13.03.2008 - 16.03.2008 | Ort: Stettin