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Iza Tarasewicz ist polnische Residenzkünstlerin des Künstlerhauses Bethanien

Einjähriger Aufenthalt eines polnischen Künstlers im Künstlerhaus Bethanien in Berlin 2013/2014 – Wettbewerb für das Stipendium der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit ist entschieden

Der Wettbewerb hat zum Ziel, polnische Gegenwartskunst und junge polnische Künstler mit Auslandsaufenthalten zu fördern. Es ist das erste polnische Stipendium für einen Residenzaufenthalt in Deutschland, das eine derartige Unterstützung der künstlerischen Tätigkeit eines polnischen Künstlers ermöglicht. Der deutsche Partner, das renommierte Künstlerhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg gilt als weltweit anerkannte Projektwerkstatt im Bereich der Gegenwartskunst.

Die Zielgruppe des Wettbewerbs sind junge polnische Künstler mit persönlichem Ausdruckswillen und innovativen Ansätzen, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und für die Englisch als Verkehrssprache sowie gruppenspezifische Interaktionen keine Hürde darstellen.

Die Kandidaten des Wettbewerbs wurden nominiert von:
Paweł Jarodzki, Akademie der Künste, Breslau
Wojciech Kozłowski, Galeria BWA, Zielona Góra
Stanisław Ruksza, Galeria Kronika, Bytom
Paweł Susid, Akademie der Künste, Warschau
Monika Szewczyk, Galeria Arsenał, Białystok

Als Juroren des Wettbewerbs fungierten vertreter des Museums für moderne Kunst, Warschau, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Warschau, des Künstlerhauses Bethanien sowie Anda Rottenberg, Kuratorin und Kunstkritikerin, Warschau Jarosław Suchan (Vorsitzender der Jury), Kunstmuseum, Łódź, Joanna Zielińska, Cricoteka, Krakau.

Das Juryverfahren fand am 26.09.2012 statt.

Als Gewinnerin des Wettbewerbs wurde Izabela Tarasewicz ermittelt.
Mit Unterstützung des Künstlerhauses Bethanien wird die 1981 in Białystok geborene Künstlerin 12 Monate in Berlin arbeiten und ein spezielles künstlerisches Projekt umsetzen.

Jury-Begründung:
Die Jury beschließt, Iza Tarasewicz das Stipendium in Verbindung mit einem einjährigen Aufenthalt im Künstlerhaus Bethanien zu gewähren. Die Jury würdigt damit den Reifegrad der künstlerischen Entwicklung von Iza Tarasewicz sowie die Originalität ihrer interdisziplinären künstlerischen Praxis. Seit über fünf Jahren hat sich Iza Tarasewicz als Schöpferin ungewöhnlicher Objekte, Installationen und Aktionen einen Namen gemacht. Im Fokus Ihrer Aufmerksamkeit stehen die Wirklichkeiten des Übersehenen, Marginalen und Unvollkommenen, auch des Schmerzhaften. Ihre Kunst, die auf primäre Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Körper, außerdem auf Erkenntnisse in den Bereichen Physiologie und Biologie zurückgreift, wirft in ihrem Kern Fragen auf, die einen existentiellen und subversiven Charakter der Kenntlichmachung haben. Die sich in den Arbeiten der Künstlerin offenbarende Vision der Durchdringung des Menschlichen, des Tierischen und der Welt der Dinge erweitert die Vorstellungskraft des traditionellen Humanismus um wesentliche Stufen. In jüngster Zeit hat Iza Tarasewicz den interdisziplinären Rahmen ihrer Kunst nachweislich verbreitert in Richtung Naturwissenschaften, Sprachforschung und Philosophie. Ihr künstlerischer Arbeitsaufenthalt in Berlin wird es ihr zweifellos gestatten, sich weiter zu profilieren und neue intellektuelle Anschlüsse denkbar und sichtbar werden zu lassen.

Weitere Informationen über das Künstlerhaus Bethanien Berlin finden Sie unter: http://www.bethanien.de/