Seminarreihe unter dem Titel Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts in Polen und Deutschland
Das Stefan Starzyński Institut (eine Abteilung des Museums des Warschauer Aufstands) und Jugend bewegt Europa (www.jugend-bewegt-europa.de) organisieren in diesem Jahr zum zweiten Mal eine Seminarreihe unter dem Titel "Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts in Polen und Deutschland."
Die Schirmherrschaft haben Bundespräsident a. D. Richard von Weizsäcker und Władysław Bartoszewski, Beauftragter des polnischen Premiers für den internationalen Dialog, übernommen.
Zielgruppe der Seminarreihe, die in Berlin und Warschau stattfinden wird, sind Studierende geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer aus Deutschland und aus Polen.
Das Jahr 2009 ist ein europäisches Gedenkjahr in dem "runde" Jahrestage wichtiger Ereignisse der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts begangen werden (70. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs, 65. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands, 60. Jahrestag der Gründung zweier deutscher Staaten, 20. Jahrestag des Niedergangs der kommunistischen Systeme in Mittel- und Osteuropa).
Anlässlich dieser Jahrestage sind in Deutschland und Polen zahlreiche Feierlichkeiten geplant. Wir möchten die Möglichkeiten nutzen, die uns das Gedenkjahr 2009 bietet und das Begehen dieser und anderer Jahrestage analysieren. Ziel ist es, zu untersuchen, welchen Einfluss die verschiedenen demokratischen Traditionen in Deutschland und Polen auf die Gestaltung von Jahrestagen haben. Wie hat sich die Erinnerung an diese Ereignisse und damit das Begehen dieser Feiertage im Laufe der Zeit verändert? Wie unterscheidet sich die Erinnerung an diese Ereignisse in verschiedenen Regionen, Ländern und Kulturen?
In einem weiteren Schritt möchten wir gemeinsam überlegen, ob und in welcher Form Jahrestage gemeinsam - europäisch - begangen werden können und inwieweit die Geschichte beider Länder die europäische Erinnerungskultur bereichern kann.
Das Projekt besteht aus drei Teilseminaren:
- Berlin (7.-10. Mai 2009, für die Teilnehmer/innen aus Deutschland), bzw. Warschau (21.-24. Mai 2009 für die Teilnehmer/innen aus Polen)
- Warschau und Kreisau (8.-15. August 2009) - für alle Teilnehmer/innen
- Berlin (7.-11. Oktober 2009) - für alle Teilnehmer/innen
Die ersten nationalen Treffen in Berlin bzw. in Warschau dienen der Einführung in das Thema Erinnerungskultur. Außerdem stellen die Teilnehmer/innen im Rahmen eines Referats einen selbst gewählten Jahrestag vor, der in Polen (für polnische Teilnehmer/innen) oder Deutschland (für deutsche Teilnehmer/innen) von Bedeutung ist.
Im gemeinsamen Workshop im August in Warschau wollen wir versuchen, das Erarbeitete zu vergleichen, zu verallgemeinern und in einen europäischen Kontext zu bringen. Ist eine gemeinsame europäische Erinnerungskultur möglich und wenn ja, wie könnte sie aussehen? Außerdem besichtigen wir Warschauer Museen, Denkmäler und Gedenkstätten und treffen interessante Personen, um einen Einblick in die moderne Warschauer Kultur und Gesellschaft zu bekommen.
Das dritte und letzte Seminar in Berlin dient der Vorbereitung einer Publikation mit Texten der Teilnehmer/innen zu den jeweils ausgewählten Jahrestagen im Gesamtkontext von Erinnerung und bietet die Möglichkeit auch Berlin mit seiner vielfältigen Geschichte und Gegenwart kennen zu lernen.
Teilnahmebedingungen:
- Studium eines sozial- oder geisteswissenschaftlichen Fachs
- gute Kenntnisse der englischen Sprache, da Englisch die Arbeitssprache der Workshops ist
- Teilnahme an allen drei Seminaren, es ist nicht möglich, nur an einem oder zwei Teilseminaren teilzunehmen
Polnische Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich.
Bewerbung:
Lebenslauf, ein kurzes Motivationsschreiben und ein Vorschlag, welcher Jahrestag eines deutschen Ereignisses des 20. Jahrhunderts im Rahmen eines Referats vorgestellt werden soll
Bewerbungsschluss: 7. April 2009.
Die Bewerbungen sind an folgende e-mail-Adresse zu senden:
erinnerungskultur at 1944.pl
Die ausgewählten Teilnehmer/innen werden bis zum 15. April 2009 informiert.
Kosten:
Die Organisatoren übernehmen die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Programm an den Seminarorten Warschau und Berlin. Die Kosten für die An- und Abreise zu den Seminarorten müssen von den Teilnehmer/innen übernommen werden.
Wenn Ihr Fragen zum Seminar habt, könnt Ihr Euch an Jutta Wiedmann (jwiedmann at 1944.pl, Tel.: 0048-22-5397951, Stefan Starzyński Institut) oder Bela Böhme (b.boehme at jmc-berlin.org, Tel.: 0049-176-64667510, Jugend bewegt Europa) wenden.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Förderprogramms der Geschichtswerkstatt Europa aus Mitteln der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" und aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.