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Władysław Bartoszewski erhält posthum den Deutsch-Polnischen Preis 2015

Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna gaben am 16.09. die Entscheidung des Preiskomitees zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Preises bekannt.

Ausgezeichnet wird posthum der im April diesen Jahres verstorbene ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski, Wegbereiter der deutsch-polnischen Aussöhnung und Retter polnischer Juden.  Bartoszewski hat als Häftling im nationalsozialistischen Konzentrationslager Auschwitz großes Leid erfahren. Später wurde er vom kommunistischen Regime in Polen mehrfach inhaftiert. Zur Zeit des polnischen Kriegsrechts verbrachte er anknüpfend an seine zunächst erfolgte neuerliche Verhaftung mehrere Jahre als Gastprofessor an bundesdeutschen Universitäten. Nach der politischen Wende in Mittel- und Osteuropa diente Bartoszewski in mehreren hochrangigen politischen Ämtern – darin das Amt des Außenministers sowie bis zu seinem Tod des Staatssekretärs in der Kanzlei des Ministerpräsidenten – dem nunmehr demokratischen Polen. Den deutsch-polnischen sowie den polnisch-israelischen Beziehungen galt dabei sein besonderes Engagement.

Der Preis für Władysław Bartoszewski ist eine Anerkennung für seine großen Verdienste um die Versöhnung zwischen Deutschland und Polen. Bartoszewksi gilt als einer der Hauptarchitekten der deutsch-polnischen Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Minister werden den Preis 2016 im Kontext der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags über gutnachbarschaftliche Beziehungen und freundschaftliche Zusammenarbeit an die Erben des Preisträgers übergeben. In dem Jubiläum sehen die beiden Minister eine gute Gelegenheit für die Ehrung des Andenkens an Władysław Bartoszewski. Der Deutsch-Polnische Preis, der jährlich von den Regierungen beider Länder verliehen wird, ist die wichtigste Auszeichnung im Bereich der deutsch-polnischen Beziehungen.