Poznańska Wiosna Muzyczna - ein Gastbericht der SdpZ-Praktikantin Julika Trümper
Am 11. und 12. 4. 2013 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen vom Posener Musikfrühling (Poznańska Wiosna Muzyczna) verschiedene Workshops und Konzerte zu besuchen.
Ich kam Donnerstagmittag in Posen an und wurde nach dem Einchecken im Hostel an der Musikhochschule, wo das Festival stattfand, von der jungen Kompositionsstudentin Ewa Fabiańska empfangen. Diese war in der Festivalvorbereitung und –durchführung stark involviert und half mir in den nächsten zwei Tagen, mich zurechtzufinden, indem sie mich zu den Konzerten begleitete, bei Verständnisproblemen übersetzte und mir Zusatzinformationen zum Festival gab. Diese persönliche (und von allen Beteiligten auch äußerst freundliche) Betreuung hat mich sehr gefreut und einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.
Nachdem wir zunächst einen Vortrag der italienischen Komponistin Ada Gentile besucht hatten, fand im Anschluss der von der SdpZ mitfinanzierte Workshop des deutschen Ensembles RADAR statt. Die Pianistin Ninon Gloger und der Percussionist Jonathan Shapiro stellten Werke zeitgenössischer Musik vor, die sie am Abend aufführen würden und erläuterten ihren Auswahl- und Übungsprozess. Die Teilnehmer des Workshops (junge Komponisten, Pianisten, Dirigenten, und auch Musikstudenten mit anderer Fokussierung) zeigten sich sehr interessiert an den Werken und beeindruckt von den selbst noch sehr jungen Ausführenden. Das RADAR Ensemble hat es sich zum besonderen Anliegen gemacht, Werke noch unbekannter junger Komponisten aufzuführen, daher wurde die Gelegenheit zum Kennenlernen von beiden Seiten genutzt und Kontaktdaten für zukünftige Zusammenarbeitsmöglichkeiten wurden ausgetauscht.
Nach diesem Workshop besuchten wir das Konzert eines talentierten jungen Kontrabassisten, anschließend fand dann das Konzert des RADAR Ensembles statt. Die Informationen des nachmittäglichen Workshops halfen hier definitiv, die oft etwas schwerer zugänglichen Werke Neuer Musik zu verstehen, und das Konzert wurde von den Besuchern sehr positiv aufgenommen. Im Anschluss halfen einige der Studenten sogar noch, die zahlreichen Percussion-Instrumente einzupacken und zum Auto zu tragen, um so den Künstlern den Besuch des nächsten Konzertes zu ermöglichen. Diese ebenfalls sehr interessante Aufführung bestand aus elektronischen Elementen und visuellen Effekten kombiniert mit live gespielter Musik. Danach bestand dann noch die Möglichkeit zum gemeinsamen Restaurantbesuch.
Am nächsten Tag besichtigte ich Posen und besuchte vor der Heimreise noch ein letztes Konzert (eine Präsentation von Werken für Glissando-Flöte, aufgeführt vom deutschen Flötisten Erik Drescher). Insgesamt hat mir mein Aufenthalt in Posen sehr gefallen – die Atmosphäre war außergewöhnlich freundlich, das Programm abwechslungsreich und die Workshops interessant; und ich bin der SdpZ dankbar, dass sie mir diese Reise nach Posen ermöglicht hat.