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Kalendarium

16. goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films

20 April 2016 - 26 April 2016 Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt, Mainz, Caligari FilmBühne, Marktpl. 9, 65183 Wiesbaden

Vom 20. bis 26. April ist es wieder soweit: goEast verwandelt die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zu einem der international wichtigsten Schauplätze für das Kino aus Mittel- und Osteuropa. goEast fungiert als Dialogforum zwischen Ost und West, aber auch als Akteur und Multiplikator kreativer Interaktion: Panels und Workshops, Vorträge und Filmgespräche, Kooperationen mit anderen kulturellen und gesellschaftlichen Institutionen zeugen davon. Dabei ist auch in diesem Jahr das polnische Kino über alle Sektionen hinweg stark vertreten: Zwei Jahre nach Małgorzata Szumowska widmet goEast das Porträt 2016 dem polnischen Meister der Komödie, Juliusz Machulski und zeigt insgesamt zehn Lang- und Kurzfilme aus der gesamten Bandbreite seines Schaffens. Der Kultregisseur wird zu Film- und Werkstattgesprächen persönlich erwartet. Im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb zeigt goEast wie immer das Beste, was das Kino aus dem östlichen Europa zu bieten hat, darunter zehn Spielfilme und sechs Dokumentarfilme. Polen ist gleich mit drei Deutschlandpremieren vertreten – die Auseinandersetzung mit der sozialistischen Vergangenheit spielt dabei in allen drei Filmen eine Rolle: bei CÓRKI DANCINGU / SIRENENGESANG (POL 2015; Regie: Agnieszka Smoczyńska) treiben buchstäblich männerfressende Meerjungfrauen in der Warschauer Nachtclubszene der 1980er ihr Unwesen und erwecken die symbolische Warschauer Sirene zu neuem Leben. In Marcin Koszałkas gleichnamigem Debüt macht hingegen der Serienmörder CZERWONY PAJĄK / DIE ROTE SPINNE (POL, CZE, SVK 2015) die Straßen Krakaus Mitte der 1960er Jahre unsicher. Eine poetisch bebilderte Hommage an den sowjetischen Film gelingt Laila Pakalnina mit der lettisch-polnisch-estnischen Koproduktion AUSMA / MORGENRÖTE (LVA, POL, EST 2015), indem sie eine sowjetrussische Propagandageschichte exemplarisch ins Lettland der 1950er Jahre versetzt. Die Gegenwart mit all ihren ethischen und moralischen Widersprüchen ist hingegen Thema der Beiträge NOWY ŚWIAT / NEUE WELT (Deutschlandpremiere / POL 2015, Regie: Elżbieta Benkowska, Łukasz Ostalski, Michał Wawrzecki), HOSCI / GÄSTE (Deutschlandpremiere / POL, BLR 2015, Regie: Andrei Kutsila) und MÓW MI MARIANNA / NENN MICH MARIANNA (POL 2015, Regie: Karolina Bielawska) in der Sektion Beyond Belonging, die sich um Fragen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung dreht. Im Symposium beschert der preisgekrönte DOM ZŁY / DAS HAUS DES BÖSEN (POL 2009) von Wojciech Smarzowski schaurigen Nervenkitzel vom Feinsten. Außerdem sind anlässlich seines 90. Geburtstags ganze vier Filme von Regiegröße Andrzej Wajda – neben Andrzej Żuławskis Meisterwerk L’IMPORTANT, C’EST D’AIMER / NACHTBLENDE (NAJWAŻNIEJSZE TO KOCHAĆ, FRA 1975) – in der Sektion Specials zu sehen.
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