drucken
Kalendarium

Błażej Dzikowski: Der Weg des Saturn.

25 November 2015 - 25 November 2015 20:00 Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4/5

„Der Weg des Saturn “ ist eine satirische Analyse der Gründe für das Aufkommen des Extremismus unter jungen Menschen. 

Błażej Dzikowki beschreibt in dieser Tragikomödie einen jungen Mann namens Roch Sadowski, der mit großem Ehrgeiz versucht, auf rechtschaffene Art Karriere zu machen. Er ist ein typischer „guter Junge“, still, intelligent, begabt, freundlich. Dieser liebende Sohn und anständige Bürger gründet aber eines Tages eine faschistische Gruppierung. In zahlreichen geradezu filmartigen Szenen wird sein Lebenslauf ironisch karikiert, bis er am Ende in einer manischen Rede des Politikers Sadowski gipfelt.

Dzikowski zeigt sich als ein genauer Beobachter, der die Wirklichkeit mit surrealem Humor karikiert. „Der Weg des Saturn“ ist eine geistreiche und tragikomische Anti-Hymne auf das heutige Polen. Błażej Dzikowski, geb. 1976, lebt in Warschau und arbeitet als Drehbuchautor, sowie als Entwickler von Spielen und hat unter anderem eine Kolumne für die traditionsreiche Zeitschrift „Przekrόj“ verfasst. In seiner Freizeit spielt und singt der Autor unter dem Pseudonym Herman Rottweiler in der Warschauer Band "Nachtwachen". Nach dem an Texte von André Breton erinnernden Roman „Hund“ (2002) und dem Erzählband „Das Locken von Haien“ (2005) legte er den Erzählband „Alle Tiere am Rande der Autobahn“ (2007) vor und schließlich den hochgelobten Roman „Glitzerpartikel im Auge“ (2008). Es folgte "Der Wächter des Parks" (2011), wonach sich Dzikowski mit großem Erfolg vollständig dem Drehbuchschreiben widmete. In diesem Bereich verzeichnet er große Erfolge: nach zahlreichen Filmdrehbüchern schreibt er momentan an einem Film für den amerikanischen Markt. Ein Drehbuch von Dzikowski wird gerade in Hollywood bei der Produktionsfirma von Leonardo Di Caprio geprüft. Das Multitalent ist in Polen auch ein bekannter Übersetzer englischer Lyrik, unter anderem Allen Ginsberg und Robert Frost. Dzikowski ist Träger mehrerer Preise (im Bereich Literatur, Drehbuch und Gaming) und Stipendien. 

„Der Autor hat sich auf die letzten, immer mehr zweifelhaften Werte gestürzt; er spottet darüber: gnadenlos, intelligent, grausam und gleichzeitig verzweifelt. Er verfügt über raffinierte literarische Fähigkeiten, also spottet er auf künstlerisch geradezu vollkommene Art, mit einfallsreicher Komposition und wunderbarer Stilistik. Dzikowski ist gleichzeitig ein Realist und ein Visionär“ - schreibt Helena Zaworska in der Kulturzeitschrift „Polityka” und beschreibt den polnischen Künstler damit äußerst treffend. 


Files available for downloads