Festival „Dialog der vier Kulturen" in Lodz

Das diesjährige Thema des Festivals ist entstanden, da die Metapher „Territorium“ heute am besten die Evolution einer Stadt wiedergibt. Die zentrale Frage des Festivals „Wo wohnst du?“ führt zur Untersuchung von Grenzen, zum Ansprechen von verbotenen oder heiklen Themen, zum Hinterfragen von Stereotypen und vor allem zur Betrachtung des städtischen Raums aus der philosophisch-gesellschaftlichen, historischen oder urbanistischen Perspektive.

Die Veranstalter des Festivals „Dialog der 4 Kulturen“ wollen verschiedene künstlerische Richtungen und kulturelle Traditionen verbinden. Mit der Anknüpfung an die Geschichte des mehrsprachigen Łódźs zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert soll das Festival daran erinnern, dass sich die Stadt auf Grundlage der polnischen, jüdischen, deutschen und russischen Kultur entwickelt hat.

Dieses Jahr befindet sich im Festivalprogramm das Theaterstück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ von Elfriede Jelinek, in dem es um ein Massaker an 180 Juden als Höhepunkt einer NS-Promi-Party geht. Das Stück (12. und 13.9.) ist ein Gastspiel der Münchner Kammerbühne. Des Weiteren werden Konzerte vom Kočani Orkestar aus Mazodonien und Boom Pam aus Israel sowie von George Nussbaumer aus Österreich veranstaltet. Für Filmliebhaber werden die frühen Filme von Ari Folman gezeigt, der 2008 mit dem Film „Waltz with Bashir“ bekannt wurde.

Anlässlich des 65. Jahrestages der Auflösung des Ghettos Litzmannstadt sind mehrere Veranstaltungen dem Holocaust gewidmet. So wird es eine Fotoausstellung und ein 2-tägiges Projekt zum Thema des Buches „Bilder trotz allem“ von Georges Didi-Huberman geben. Das Buch handelt von vier Fotografien, die jüdische Gefangene in Auschwitz 1944 aus einem Krematorium heraus machen konnten.

Ort: Lodz | Termin: 5. - 13.9 | link