Filmvorführung „Lauf, Junge, lauf“

Polen 1942: Srulik ist neun Jahre alt, als er ganz allein aus dem Warschauer Ghetto flieht. Eine Gruppe von Gleichaltrigen bringt ihm bei, in den Wäldern zu überleben: Srulik schläft auf Bäumen, jagt Kleintiere, isst Schnecken und Beeren. Die Kälte des Winters zwingt ihn, zurück unter Menschen zu gehen. Doch wem kann er trauen? Die Bäuerin Magda, deren Mann und Söhne bei den Partisanen sind, lehrt den kleinen Jungen, sich als katholisches Waisenkind auszugeben. Bald wird aus dem jüdischen Srulik ein christlicher Jurek, der schließlich so sehr mit seiner Rolle verschmilzt, dass er seinen richtigen Namen vergisst. Die letzte Szene des Films zeigt Srulik/Jurek mit Kindern und Enkelkindern am Strand von Israel, wo er heute lebt. Sein Kommentar zur Weltpremiere in Warschau war eindeutig: „Alle Szenen habe ich genau so erlebt, nicht eins zu eins, aber zu 90 Prozent plus ist es genau so gewesen." Der Schriftsteller Uri Orlev machte aus Sruliks Geschichte einen Roman, der 2002 erschien und ein Weltbestseller wurde; Orlev ist ebenfalls als Jude in Polen geboren, war auch im Warschauer Ghetto und wurde von polnischen Familien versteckt. „Lauf, Junge, lauf“ gewann den Publikumspreis beim Filmfest Cottbus. D/F/PL 2012/13, Regie: Pepe Danquart, 107 Min., FSK: ab 12 Jahre Ein Angebot der Kulturreferentin für Pommern