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Kalendarium

Gedenktafel und Sonderausstellung erinnern an General Stefan "GROT" Rowecki

4 November 2014 - 4 November 2014 11.00 Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg

Am Dienstag, 4. November 2014, erinnern der Rat zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium gemeinsam mit der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen und dem Deutsch- Polnischen Verein für Integration, Kultur und Bildung - Polonica e.V. mit einem umfangreichen Programm an den Befehlshaber der polnischen Untergrundarmee, General Stefan „Grot“ Rowecki, der vor 70 Jahren im KZ Sachsenhausen ermordet wurde.

Um 11 Uhr wird im ehemaligen Zellenbau des KZ Sachsenhausen, wo General Rowecki 1943/44 inhaftiert war, die Sonderausstellung „Stefan Rowecki - GROT“ der Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet. Anschließend wird im ehemaligen Bereich der KZ-Kommandantur ein Denkmal eingeweiht, das dem Befehlshaber der polnischen Heimatarmee gewidmet ist. Dabei werden seine Nichte Prof. Krystyna Rowecka-Trzebicka und der polnische Botschafter Dr. Jerzy Margański Ansprachen halten. Danach steht ein Vortrag von Dr. hab. Andrzej Krzysztof Kunert, dem Sekretär des Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium, auf dem Programm, der über Rowecki als Gründer der Armia Krajowa (Heimatarmee) und Häftling im KZ Sachsenhausen sprechen wird. Am Nachmittag folgen eine Präsentation von polnischen Schülern über „Grot in den Augen der Jugend“ sowie eine Podiumsdiskussion. Nach der Niederlage Polens erhielt Stefan Rowecki (1895-1944), Deckname „Grot“ (Speerspitze), der zuvor eine Panzerbrigade kommandiert hatte, den Befehl, im besetzten Polen eine militärische Widerstandsorganisation aufzubauen. Im Mai 1940 wurde er von der polnischen Exilregierung zum General befördert und im Juni zum Oberkommandierenden der polnischen Untergrundarmee ernannt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörte die Zusammenführung der nach der Niederlage entstandenen militärischen Gruppierungen zu einer möglichst alle politischen Lager umfassenden Untergrundarmee. Am 30. Juni 1943 wurde General Rowecki vermutlich in Folge einer Denunziation von der Gestapo in Warschau verhaftet und nach Verhören in Berlin Mitte Juli 1943 in den Zellenbau des KZ Sachsenhausen verschleppt. Himmler versuchte vergeblich, den General für seine antibolschewistische Politik zu instrumentalisieren. Als „Sonderhäftling“ erhielt Rowecki eine bessere Verpflegung als die anderen Häftlinge, er trug seine eigene Kleidung, durfte Briefe schreiben und Pakete empfangen. Wenige Tage nach Ausbruch des Warschauer Aufstandes am 1. August 1944 wurde General Rowecki vermutlich auf den persönlichen Befehl Heinrich Himmlers hin im KZ Sachsenhausen ermordet. In der Volksrepublik Polen konnte bis in die 1980er Jahre nur beschränkt an den Befehlshaber der antikommunistischen Heimatarmee erinnert werden. Seine wirkliche herausragende Bedeutung wurde erst nach der politischen Wende 1989 gewürdigt. Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte der Einladungskarte im Anhang.

Mit Unterstützung des Außenministeriums der Republik Polen, des Auswärtigen Amtes, der Botschaft der Republik Polen, des Dialog-Zentrums „Umbrüche“, der Gedenkstätte Majdanek, der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung, der Axel-Springer-Stiftung und dem Marschallamt der Wojewodschaft Westpommern.

Information: www.stiftung-bg.de

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