Internationale Tagung zu Theodor Fontanes Leben, Werk und Wirkung

Obwohl Theodor Fontane sich in seinem Heimatland einer großen Popularität erfreut, bleibt er im benachbarten Polen weitgehend unbekannt, auch wenn die Hälfte seiner epischen Werke ins Polnische übersetzt wurde. Sein Oeuvre enthält viele interessante Polenmotive und auch zahlreiche Passagen, welche diejenigen Gebiete betreffen, die jetzt zu Polen gehören (Pommern, Schlesien, Neumark), was für den polnischen Leser einen besonderen Reiz haben kann.

Die meisten reifen Romane Fontanes entstanden in einer schwierigen Zeit für die deutsch-polnische Verhältnisse, in der Kulturkampf- und Germanisierungsära. Anders als im Falle der meisten zeitgenossen Autoren verhält sich Fontane den Polen gegenüber hochachtungsvoll, mit Respekt und einer gewissen Sympathie, indem er z.B. manche negative Polenstereotype zu bekämpfen sucht. Dem polnischen Leser kann das Werk des Neuruppiners heutzutage ein interessantes Bild der preußischen Gesellschaft der 2. Hälfte des 19. Jh. bieten und dabei verhelfen, den westlichen Nachbar von heute besser zu verstehen. Die geplante Tagung soll dem polnischen Publikum das Werk von Theodor Fontane näherbringen.