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Kalendarium

Jubiläumsfeier zum 20. Jubiläum des Krakauer Hauses - Strassenfest

9 Juli 2016 - 9 Juli 2016 16 - 23 Nürnberg, Hintere Insel Schütt 34

Das Jubiläum wird mit einem grossen Strassenfest gefeiert. Es wird dort einiges geboten: vom Polnisch-Crashkurs über Kinderworkshops bis zum Kochkurs mit der Anleitung für die berühmten polnischen Pierogen. Man munkelt, es gibt sogar Zuckerwatte… Die Bühne vor dem Haus gehört ab 16 Uhr zahlreichen Musikerinnen und Musiker aus Krakau und Nürnberg. Den Anfang macht Agnieszka Ratasiewicz, eine in Nürnberg lebende Virtuosin der klassischen Gitarrenmusik. Und da sie auch Musiklehrerin aus Leidenschaft ist, hat sie auch ein besonderes Schmankerl und zugleich ein Debüt für junge Gitarristen mit eingeplant: Einige der Schüler und Schülerinnen von ihr präsentieren ihr Können. GRUFF - Geschichten von Liebe und Tod, rhythmisch-raue Arbeiterballaden, Elektro-Frickeleien – auf ein Fundament von Blues, Rock, Heavy Metal und krachenden Swing-Parodien gemauert. Das sind GRUFF, unsere liebste dynamische Mississippi Delta Blues Maschine, die sich schon erfolgreich durch diverse Festivals gespielt hat (aus Krakau) HAŃBA! - für die Krakauer Jungs von Hańba! ist jetzt gerade das Jahr 1936. Eine Konsequenz, die so charmant wie echt ist und visuell wie inhaltlich oder stilistisch unbeirrbar durchgezogen wird. Die vier machen sich in ihren Texten durchaus gerne lustig über Neoradikale oder Bolschewisten. Ihre Songs lesen sich wie aus der Feder von Dichtern wie Tuwim, Brzechwa oder Broniewski. Hańba! kennen sich in der Geschichte, besonders der polnischen, aus wie in ihrer löchrigen Vintage-Klezmer-Folk-Straßenpunk-Hosentasche. Bitte macht keinesfalls die Schublade der Ethno-Kirchweihmusiker auf – Hańba! sind viel eher Anarchopunker als Spaßfritzen: Xenophobie, Antisemitismus, Armut, Arbeitslosigkeit und allgemeine Enttäuschung über die Regierung sind weitere Themen, die Hańba! los werden möchten. Erstaunlicherweise sind die Texte, die doch eigentlich die Realität vor 80 Jahren beschreiben, sehr aktuell. Aus Nürnberg: Zur kurzen Erklärung: Hobos, der Begriff ist beeinflusst von der US-amerikanischen Wanderarbeiterkultur, sind meist heimatlos und nutzen Güterzüge, um durchs Land zu reisen und sich hier und dort mit kleineren Tätigkeiten etwas zu verdienen. Wesentlicher Bestandteil Teil der Hoboculture war und ist das Kulturschaffen. Die Gostenhofer (daher GoHo) haben in ihrem Seesack bizarren Humor, traditionelles Liedgut, Americana/Country und Folksongs gepackt und dann einfach wild geschüttelt. So unberechenbar wie die musikalischen Anteile gemischt werden, so unberechenbar ist auch die Band selbst. Sie proben selten, ihre Instrumente sind verstimmt und die Laune umso besser. Ihre Lieder kennt jeder, aber die Versionen davon sind schier unerhört – und unwiderstehlich. Ein Sakrileg. Je nach Anlass geraten ihre Konzerte zu Gottesdiensten oder auch mal zu schwarzen Messen; in beiden Fällen aber sind sie ausgestattet mit einer lächelnden Nelke am verbeulten Hut! Die Hobos werden auch zusammen mit Hańba! ein paar Lieder spielen, und wenn die beiden aufeinandertreffen, ist das jetzt schon legendär!