Ottmar Hörls "Dame mit dem Hermelin" in Krakau

Ottmar Hörl, Präsident der Nürnberger Kunstakademie, realisiert seit Jahren hintersinnige, humor- und phantasievolle Projekte, die Kunst mit dem öffentlichen Raum verbinden. Seine Arbeiten bestehen aus tausenden gleicher Kunststofffiguren, die mit wichtigen Kunstwerken oder Symbolen der Stadt, in der sie aufgestellt werden, verknüpft sind. Zu den bekanntesten Installationen Hörls gehören: „Berlin-Bären“ auf der Straße Unten den Linden zwischen Brandenburger Tor und Friedrichstraße, im Rahmen des Beitrags der Stadt Berlin zur Initiative „Boulevard Metropolis“ (2000), Gartenzwerge auf dem Münchner Max-Josef-Platz anlässlich der internationalen Opernfestspiele (1998), "Das große Hasenstück" in Nürnberg zum 500. Jubiläum von Albrecht Dürers Bild "Der junge Feldhase" in Verbindung mit dessen einzigartiger Naturstudie "Das große Rasenstück" (2003), "Richard Wagner für das 21. Jahrhundert" in Bayreuth (2005) und Eulen in Athen (2005).

Die Installationen haben in jeder Stadt großes Interesse, rege Reaktionen und heiße Diskussionen geweckt. Jede Arbeit mischt sich als Großskulptur auch in die Stadtarchitektur ein und verändert Sichtweisen. „Ich verstehe Kultur nicht als hierarchische Konzeption, sondern kämpfe darum, dass sich möglichst viele Menschen in einer Gesellschaft damit auseinandersetzen“ - formulierte der Künstler sein Ziel und Christoph Maisenbacher schrieb: „Ottmar Hörl offeriert Kunst für jedermann. Man darf sie anfassen, sich dazwischen bewegen und selbst Kinder finden Gefallen an dem Flechtwerk aus Dachlatten, an dem Organisationsprinzip der Installationen von Ottmar Hörl. Ein Künstler macht zwar Kunst. Zunächst aber bietet Ottmar Hörl Objekte an, die in Folge und auf Grund ihrer Konzeption, ihrer Wirkung und ihrer aus dem Gesamtzusammenhang sich ergebenden Bestimmung zu einem Kunstwerk werden. Mit der Platzierung der Wagner-Hunde brachte Ottmar Hörl etwas sehr persönliches und weitgehend unbekanntes von Richard Wagner in den Stadtraum. Er schuf ein Multiple, das die politische, historische, akademische und elitäre Ebene des Wagner-Konsums verließ und für jeden zugänglich machte. Vergleichbar mit dem Dürer-Hasen initiierte er eine Aufmerksamkeit auch bei denjenigen, welche weder Dürer noch Wagner kannten.“

Neben dem Hochaltar von Veit Stoss ist "Die Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da Vinci das zweite weltbekannte Werk, das sich in Krakau befindet. Die Arbeit von Hörl, die mit dem Bild spielt, wird nicht nur das Gemälde bei jedem bekannt machen, sondern auch zeigen wie eng klassische und moderne Kunst miteinander verbunden sind.

Ort: Krakau | Termin: 5. - 25.9. | link