Polen heute - 20 Jahre nach dem Runden Tisch

Der "Runde Tisch", an dem im Frühjahr 1989 Regierungsvertreter, Solidarność und Kirche über die Zukunft Polens rangen, bezeichnet den Anfang vom Ende der Kommunistischen Ära. Im Jubiläumsjahr blickt die Evangelische Akademie Bad Boll mit einer Tagung vom 24. bis 26. Juli zurück auf die jüngste Geschichte Polens.

Als Zeitzeuge berichtet dpa-Korrespondent Jacek Lepiarz über die politische Situation vor 1989. Über die historische Bewertung des Runden Tisches sind neuerdings Kontroversen entstanden. Darüber diskutiert Dr. Kazimierz Wóycicki, ehemaliger Pressesprecher des Runden Tisches und heutiger Verantwortlicher für die Jubiläumsfeiern, mit dem Präsidentenberater Dr. Marek Cichocki.

Sicher ist: Die Transformation in Polen hat der Wende in der DDR den Weg bereitet. Wolfgang Templin, der in Berlin am Runden Tisch saß, berichtet auf der Tagung, welchen Einfluss die Vorgänge in Polen auf die Opposition in der DDR hatten. Weitere Vorträge beleuchten die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in unserem Nachbarland, die Auswirkungen der Migration sowie die Bedeutung der Zivilgesellschaft, auch in Sachen Religion und religiöse Minderheiten.

Außerdem geht es um die Rolle Polens in Europa, u. a. in einem Vortrag von Wawrzyniec Smoczynski, dem Auslandsexperten des polnischen Nachrichtenmagazins »Polityka«. Mit ihm diskutieren anschließend der polnische Botschafter Dr. Marek Prawda, der Korrespondent der Stuttgarter Zeitung Dr. Knut Krohn und Dr. Angelica Schwall-Düren MdB (SPD), Vorstandsvorsitzende der deutsch-polnischen Gesellschaft, über Perspektiven und Herausforderungen Polens in der EU.

Ort: Bad Boll | Termin: 24.-26.7.