polenmARkT 2008 in Greifswald

Das PolenmARkT-Festival findet seit nunmehr 10 Jahren alljährlich im November in Greifswald statt. Organisiert werden die Veranstaltungen von Mitgliedern und Freunden des Vereins polenmARkT e.V., der auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen, Konzerten, Ausstellungen und Filmen zusammengestellt hat.

Unter anderem mit folgenden herausragenden Veranstaltungen:

Ausstellung 'Die Mütter der Solidarność' (15.11.)
„Es ist an der Zeit, positive Heldinnen zu zeigen – einsame ebenso wie solche, die zusammen mit anderen in einer Gruppe aktiv waren. Tüchtige, mutige Frauen, die nicht einfach auf bessere Zeiten warteten, sondern aktiv für Recht und Freiheit kämpften. Echte Patriotinnen, wenn sie sich heute auch nicht unbedingt so bezeichnen würden. Bilder und Texte sollen hier von diesen Frauen erzählen, die so große Opfer gebracht haben. Ohne sie hätten gewisse Ereignisse nie stattgefunden, wenn sie selbst auch oftmals im Hintergrund blieben … Stark sind diese Frauen und weiblich und zugleich manchmal härter als ein Mann.“ Andrzej Łazowski ist Fotograf und Vorsitzender des Stettiner Vereins Czas Przestrzeń Tożsamość (Zeit-Raum-Identität), der sich der Förderung von künstlerischen, historischen und wissenschaftlichen Initiativen für die deutsch-polnische Region verschrieben hat. Zur Ausstellungseröffnung am 15.11. berichten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse. Die Ausstellung wird bis zum Ende des polenmARkTes auf dem Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums gezeigt werden.

Podiumsdiskussion 'Das deutsch-polnische Verhältnis aus internationaler Perspektive' (20.11.)
Eine Podiumsdiskussion mit namhaften Historikern und Journalisten zu aktuellen Aspekten der deutsch-polnischen Beziehungen ist im Rahmen des polenmARkTes bereits zur Tradition geworden. Redebedarf besteht noch immer, denn trotz der europäischen Stabilität bieten aktuelle politische Entwicklungen in beiden Ländern reichlich Anlass zu nicht selten kontroversen Gesprächen. In diesem Jahr soll der Fokus jedoch nicht nur auf Deutschland und Polen liegen. Ziel ist viel mehr eine Beleuchtung des Verhältnisses aus internationaler Perspektive, da sich ein Staat immer auch in einer Staatengemeinschaft befindet, die auf ihn einwirkt. Neben kompetenten Wissenschaftlern aus Deutschland (Dr. Jan Musekamp aus Frankfurt/Oder) und Polen (Paweł Migdalski aus Stettin) wurde ebenfalls der französische Historiker Dr. Dr. Pierre-Fréderic Weber eingeladen. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Thema der Integrität der deutsch-polnischen Euroregion Pomerania angesichts des Zuzugs zahlreicher polnischer Bürger in die grenznahen deutschen Städte. Dabei werden anhand des Beispiels deutsch-französischer Nachbarschaft Zukunftsaussichten für die Entwicklung der deutsch-polnischen Region abgewogen. Moderiert wird die Diskussion von dem in Greifswald bereits wohl bekannten Prof. Dr. Jan Piskorski (Stettin). 

Aga Zaryan (22.11.)
Aga Zaryan gilt als eine der talentiertesten Jazzsängerinnen Polens. Die gerade 29-jährige Sängerin, welche Absolventin der Warschauer Musikakademie sowie Stipendiatin des Stanford Jazz Workshop ist, wurde zweimal in Folge von den Lesern des polnischen Magazins „Jazzforum“ zur besten Jazzsängerin ihres Landes gewählt. Ihre CD-Einspielungen erreichten mehrmals Gold und Platin Status. Nun ist es endlich an der Zeit, diese wunderbare Sängerin, deren Ruf mittlerweile bis nach Israel, die USA, Frankreich und Schweden reicht, auch bei uns bekannt zu machen. Kritiker fühlen sich an Diana Krall erinnert, doch Vergleiche sollten sich bei dieser Stimme mit dem erotischen Etwas eigentlich verbieten. Aus Anlass des 63. Jahrestages des Ausbruchs des Warschauer Aufstands erschien im August 2007 das bis dato letzte Album „Sterbende Schönheit/ Umiera Piękno“, ein Jazz-Tribut an die Helden und Opfer jener im nationalen Bewusstsein so stark verankerten Tage. In ihrem Programm in Greifswald werden sowohl Stücke jenes Albums als auch neue Songs aus ihrem im März 2009 erscheinenden Album zu hören sein, zudem haucht Aga Zaryan auf ihre ganz unverwechselbare Art amerikanischen Jazzklassikern frisches Leben ein.

Ort: Greifswald | Termin: 14. - 24.11. | link