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Kalendarium

Programmschwerpunkt „tranzyt“ | Erinnerungskriege [LEIPZIG]

15 März 2012 - 15 März 2012

In allen drei Ländern löst die Einschätzung jüngerer historischer Ereignisse oft heftige Diskussionen und Kontroversen aus, in denen es nicht zuletzt um eine Identitätsfindung geht. Zahlreiche Themen sind nach wie vor tabuisiert, wie etwa die Massenerschießungen durch den NKWD in Kuropaty (ein Waldgebiet nahe Minsk). Kuropaty wird aus diesem Grund das belarussische Katyn genannt. Eine offene Auseinandersetzung mit den damaligen Ereignissen hat bisher nicht stattgefunden.

In der Ukraine wird über die Einschätzung der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) und ihres Führers Stepan Bandera gestritten: den einen gilt er als nationaler Held, die anderen sehen in ihm einen Verbrecher. In Polen sind etwa der Warschauer Aufstand (1944), aber vor allem die Beteiligung von Polen an Verbrechen gegen die Juden immer wieder Anlass für erbitterte Auseinandersetzungen. Dasselbe gilt für historische Konflikte zwischen den Ländern, voran zwischen Polen und der Ukraine, aber auch zwischen Polen und Belarus.

Diskussion mit Oksana Sabuschko (UA), Robert Traba (PL), Swetlana Alexijewitsch (BY)
Moderation: Martin Pollack (A)

Ort: Leipzig, Messe, Forum OstSüdOst, Halle 4 E505 | Termin: 15. März 2012 um 13 Uhr

„tranzyt“ ist ein Projekt der Leipziger Buchmesse, der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

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