Talents 34 . Krzysztof Pijarski – Lives of the Unholy
15 April 2015 - 15 Juni 2015 C/O Berlin, Hardenbergstrasse 22-24 10623 Berlin
Bei der Serie Lives of the Unholy handelt es sich um „visuelle Ausgrabungen“ Warschaus, ein Versuch das Phänomen der Zerstörung von Denkmälern in Polen zur Zeit der politischen Wende zu reflektieren.
Dabei stehen nicht die Denkmäler selbst oder ihre Geschicke im Mittelpunkt des Interesses, sondern das Problem ihrer (Un-)Sichtbarkeit. So wurden manche Denkmäler gänzlich niedergerissen, andere, obwohl präsent, sind symbolisch unsichtbar geworden. Das Projekt entsprang also nicht der Faszination für die Ästhetik von Ruinen, sondern für die in der öffentlichen Sphäre wirkenden Mechanismen von Zeichensetzung und Auslöschung. Obwohl Denkmäler gebaut werden um Jahrhunderte zu Überdauern und das Stadtbild mit der Geschichte, deren Träger sie sind, zu prägen, sind sie es auch, die als erste „Säuberungsgesten” in Momenten der Krise zum Opfer fallen. Die Ursachen jener Gesten sind sowohl pragmatisch, als auch symbolisch. Wenn man eine neue Ordnung ins Leben rufen möchte scheinen konkurrierende Erzählungen überflüssig. Die Tatsache, dass Warschau nach dem Krieg als Versprechen einer sozialen Utopie wieder aufgebaut wurde ist heute so gut wie unsichtbar. Die Nachkriegswurzeln der Stadt sind zu Hieroglyphen geronnen.
Dieses Projekt ist somit ein Versuch der visuellen Lektüre der heimlichen Grammatik der Stadt, der stummen Sprache in der sie spricht.
Dabei stehen nicht die Denkmäler selbst oder ihre Geschicke im Mittelpunkt des Interesses, sondern das Problem ihrer (Un-)Sichtbarkeit. So wurden manche Denkmäler gänzlich niedergerissen, andere, obwohl präsent, sind symbolisch unsichtbar geworden. Das Projekt entsprang also nicht der Faszination für die Ästhetik von Ruinen, sondern für die in der öffentlichen Sphäre wirkenden Mechanismen von Zeichensetzung und Auslöschung. Obwohl Denkmäler gebaut werden um Jahrhunderte zu Überdauern und das Stadtbild mit der Geschichte, deren Träger sie sind, zu prägen, sind sie es auch, die als erste „Säuberungsgesten” in Momenten der Krise zum Opfer fallen. Die Ursachen jener Gesten sind sowohl pragmatisch, als auch symbolisch. Wenn man eine neue Ordnung ins Leben rufen möchte scheinen konkurrierende Erzählungen überflüssig. Die Tatsache, dass Warschau nach dem Krieg als Versprechen einer sozialen Utopie wieder aufgebaut wurde ist heute so gut wie unsichtbar. Die Nachkriegswurzeln der Stadt sind zu Hieroglyphen geronnen.
Dieses Projekt ist somit ein Versuch der visuellen Lektüre der heimlichen Grammatik der Stadt, der stummen Sprache in der sie spricht.
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