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Kalendarium

Wilki (Wölfe) in Zoppot

5 Juli 2009 - 12 Juli 2009 Sopot

Die Uraufführung von „Wilki” (Wölfe) unter Regie des deutschen Theaterregisseurs André Hübner-Ochodlo fand 1995 im Zoppoter Theater „Atelier“ statt. Agnieszka Osiecka brachte die Erzählung „Feinde, Geschichte einer Liebe“ von Isaac Bashevis Singer auf die Bühne und ergänzte den Text um mehrere Lieder. Nach 14 Jahren kehrt das Stück Anfang Juli auf die Bühne des Zoppoter Theaters „Atelier“ zurück.

Die Protagonisten von „Wilki“ sind von einem „Rettungssyndrom“ gekennzeichnet. Sie haben den Holocaust überlebt, aber ziemlich schnell zeigt sich, dass die Nachkriegszeit genauso unerträglich ist. Die Vergangenheit schwebt über ihren Leben wie ein böser Geist – er fasst sie am Hals, würgt, erdrückt sie, lässt sie nicht normal atmen, essen, trinken. „Wilki“ ist auch eine ungewöhnliche Erzählung über die dunklen Mächte, die im Menschen schlummern, über Leben und Tod, über das Auf und Ab der Liebe, über Leidenschaft und Verrat. Die Protagonisten von „Wilki“ irren umher, schreien, weinen, lachen hysterisch, lieben, begehren, hassen. Laut Osiecka sei jedes Buch von Singer eine Geschichte der menschlichen Seele: der zerrüttelten Seele, die dem unmenschlichen Druck und der Gemeinheit der Welt ausgesetzt und dennoch schön und gütig sei (…). Singer erzählt auch die Geschichte von Gott: dem Gott, den es gibt, dem Gott, den es nicht gibt und dem intimen Gott, den wir im Herzen tragen. „Als wir, André Hübner-Ochodlo, Zygmunt Konieczny und ich, an „Wilki“ gearbeitet haben, haben wir wirklich über alles geredet, auch über uns: wer wir sind, wohin wir wollen und ob uns jemand an der Hand nimmt“, sagte sie.

Agnieszka Osiecka (1936-1997), die Autorin des Theaterstücks „Wilki“ war eine gefeierte Dichterin, Schriftstellerin und Songtexterin. Schon während des Studiums schrieb sie Essays, publizierte ihre Texte in polnischen Zeitschriften und gehörte einem Studententheater an. Später hatte sie eine eigene Radiosendung, schrieb Prosaarbeiten und Theaterstücke und war Autorin von über 2000 Liedtexten für bekannte polnische Künstler. In den letzten Jahren ihres Lebens arbeitete sie eng mit dem Theater „Atelier“ in Zoppot zusammen, für das sie zahlreiche Stücke und Liedtexte schrieb. Nach ihren Tod wurde das Theater nach ihr benannt.

Musik: Zygmunt Konieczny
Regie und Bühnenbild: André Hübner-Ochodlo
musikalische Leitung, Arrangement: Adam Żuchowski

Besetzung:
Herman - Waldemar Cuzik
Jadwiga - Małgorzata Marciniak
Masza - Iwona Chołuj
Tamara - Agata Ochota-Hutyra
Zaddiken: Sebastian Banaszczyk, Adam Hutyra, Maciej Półtorak
Stimme des Rabbiners Lampart: Ryszard Ronczewski

Eine Koproduktion des Agnieszka-Osiecka-Atelier-Theaters in Zoppot (Premiere 5. Juli 2009) und dem Adam-Mickiwicz-Theater in Tschenstochau (Premiere 19. September 2009).

Ort: Zoppot | Termin: 5. - 12.7.