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„Utøpia” – Theaterstück im Museum der Geschichte Polnischer Juden

Die Ereignisse der vergangenen Monate in Polen und Europa zeigen, dass radikale Einstellungen und Überzeugungen, die sich oft mehr oder weniger klar auf die faschistische oder nationalsozialistische Ideologie beziehen, erstarken und immer häufiger im öffentlichen Raum anzutreffen sind.

Das Massaker auf der norwegischen Insel Utøya und Gewalttaten gegen ethnische Minderheiten oder Migranten weisen auf eine Krise der Idee eines auf Toleranz, Offenheit, Zusammenhalt und Multikulturalität fußenden Europas hin. Die Gründe für diese Krise sollte man im immer weiter werdenden Feld der gesellschaftlichen Ängste suchen. Diese nämlich sind der Nährboden für derart radikale Ansichten und Gruppierungen.

In dem Theatersück „Utøpia” nehmen sich die Macher einer kritischen Analyse solcher Phänomene aus der Sicht der traumatischen Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts an: der zweite Weltkrieg, der Holocaust und die bis 1989 andauernde Teilung Europas werden durch Zusammenstöße u.a. von Heinrich Himmler, Hannah Arendt und Anders Breivik inszeniert. Der wichtigste Protagonist des Stücks ist jedoch ein junger Mensch, der als Opfer der Faszination für die Ideologie und den Radikalismus, die Europa seit dem zweiten Weltkrieg bis heute quälen, dargestellt wird.

Das Stück wurde am 08. Januar 2013 auf der großen Bühne des Polnischen Theaters uraufgeführt und entstand in Koproduktion mit dem Polnischen Theater in Posen.

Regisseur: Andrzej Pakuła
Drehbuch: Jan Burzyński, Andrzej Pakuła
Dramaturgie: Jan Burzyński
Bühnenbild: Natalia Pakuła
Besetzung: Mateusz Baran, Marcel Borowiec, Adam Machalica, Aleksander Machalica, Daniel Misiewicz, Michał Podsiadło, Michał Wanio 

Die Aufführung des Stückes im Museum der Geschichte Polnischer Juden wird gefördert von der Selbstverwaltung der Wojewódschaft Wielkopolski und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Stadt Posen.

Was: Theaterstück „Utøpia”
Wo: im Museum der Geschichte Polnischer Juden, Warschau
Wann: am 24.10., 20:00 Uhr, 25.10., 20:00 Uhr und 26.10., 18:00 Uhr (nach der Aufführung gibt es eine Debatte unter dem Titel „Wiedergeburt des Radikalismus: sprachliche Wendung oder reale Gefahr?“)