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Brückner-Jubiläumssymposium: Diskurse um Polonität in Geschichte und Gegenwart

Vor 75 Jahren, am 24. Mai 1939, starb Aleksander Brückner im Alter von 83 Jahren. Er hinterließ ein wissenschaftliches Werk, das er im österreichischen Galizien begann und sich unter wechselnden sprachlichen und politischen Bedingungen in verschiedenen europäischen Bildungszentren insbesondere in Lemberg, Wien, Leipzig und Berlin entwickelte. Zum Anlass dieses Jubiläums veranstaltet das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien ein Symposium, umBrückners vielfältige Arbeit in der Literatur- und Sprachwissenschaft, Kulturgeschichte und Ethnologie zu reflektieren und Anknüpfungspunkte für die interdisziplinäre Forschung in Polen im frühen 21. Jahrhundert zu entwickeln. Es werden überwiegend Vertreter des Brückner-Zentrums  sowie Experten der Forschungsbereiche Slawistik und Geschichte eingeladen. Bei dem Expertengespräch diskutieren die Teilnehmer zentrale Fragen der gegenwärtigen Polenforschung.  Ziel des Syposiums ist eine produktive Auseinandersetzung mit ausgewählten Forschungsfeldern der Person Aleksander Brückner. Schwerpunkt der Diskussion ist eine geschichtliche und  gegenwärtige Auseinandersetzung  mit dem Thema Polonität und den Fragen: Was, wann, wie und wo Polen ist und war?–.Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Geschichtswissenschaft Und Philologie: Wie man Archive dazu bringt, Geschichten zu erzählen“ wird Hisotriker und Slawist David Frick (UC Berkeley) halten.

Das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien wurde im Jahr 2013 auf der Anregung der Stiftung für Deutsch Polnische Zusammenarbeit gegründet. Partner sind dieMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dieFriedrich-Schiller-Universität Jena. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit fördert die Einrichtung des Forschungszentrums mit jährlich 150.000 Euro für drei Jahre. Neben der Stif­tung für deutsch-polnische Zusam­men­arbeit wird das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien auch von dem Deut­schen Akademi­schen Austauschdienst und der Deutsch-Polnischen Wissenschafts­stiftung unterstützt.

Das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien widmet sich der interdisziplinären Forschung historischer und gegenwärtiger Entwicklungen polnischer Staatlichkeit, Gesellschaft, Sprache und Kultur. Das Aleksander-Brückner-Zentrum steht in intensivem Austausch mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen in Polen sowie in den Ländern, die historisch und gegenwärtig eng mit Polen verbunden sind. Auf dieser Grundlage soll eine multiperspektivische Betrachtung Polens in seinen europäischen und internationalen Verflechtungen entwickelt werden. Neben der Forschungstätigkeit (Interdisziplinäre Polenstudien) bietet das Zentrum ein wissenschaftliches und kulturelles Angebot für die breitere Öffentlichkeit an.

Programm:

Freitag, 23.05.2014
18:00 Begrüßung: Klaus Dicke
Einführung: Yvonne Kleinmann, Achim Rabus
Keynote: David Frick: Geschichtswissenschaft und Philologie: Wenn Archive Geschichten erzählen
Empfang

Samstag, 24.05.2014
Panel: Sprache als Instrument – Instrumentalisierung von Sprache

9:00-9:30 Robert Traba/Michael G. Müller: Polonität in der Fremde: Aleksander Brückner und sein intellektuelles Umfeld in Berlin
9:30-10:00 Roland Meyer: Was Kollokationen (nicht) verraten: Ethnokulturelle Stereotypen und digitale Textkorpora
10:00-10:30 Marek Łaziński: Das Wort kobieta und seine Bewertung in der Geschichte des Polnischen: Der Einfluss der etymologischen Hypothese Brückners auf die Sprachwisenschaft und das sprachliche Weltbild
10:30-10:50 Kaffeepause
10:50-11:20 Achim Rabus: Brückners Werk revisited: Zensierte Polonität?
11:20-11:50 Yvonne Kleinmann: Einheit durch Sprache oder Schweigen über Vielheit? Polonität in der Verfassungsdiskussion des späten 18. Jahrhunderts
11:50-13:30 Mittagspause

Panel: Welche Polonität?

13:30-14:00 Agnieszka Halemba: 'Rusyn' as an Anational Self-Identification in Contemporary Ukrainian Transcarpathia
14:00-14:30 Olena Duć-Fajfer: Lemkische Gemeinschaft neben Polonität: Ein Kultur- und Identitätsdiskurs
14:30-15:00 Mirja Lecke: Polonität als Problem in Mickiewiczs „russischer Periode“
15:00-15:30 Kaffeepause
15:30-16:00 Ewa Dzięgiel: Polish Language and Polish Minority in Ukraine. National Identity in a Situation of Multilingualism and Loss of the Native Language
16:30-17:00 Anna Piechnik-Dębiec: Cultural Self-Description of the Inhabitants of Polish Villages (an Ethnolinguistic Perspective)

Vortragssprachen sind Englisch und Deutsch.

Organisation:
Magda Włostowska: magda.wlostowska@uni-jena.de
Agnieszka Weißwange: agnieszka.weisswange@uni-jena.de
Claudia Schneider: claudia.schneider@geschichte.uni-halle.de
Patrick Ulm: patrick.ulm.mlu@gmail.com

Was: Brückner-Jubiläumssymposium
Wo: Friedrich-Schiller-Universität Jena
Wann: 23. – 24. Mai 2014