Deutsch-Polnische Sommerschule für junge Journalisten ausder Ukraine
Vom 21. September – 1. Oktober 2017 erhielten 17 ukrainische Nachwuchsjournalisten lokaler und regionaler Medien aus verschiedenen Teilen der Ukraine in Lwiw und Rzeszów einen theoretischen und praktischen Einblick in die Methoden und Arbeit ihrer westlichen Fachkollegen.
Kommunikationswissenschaftler von der Universität Bamberg und Rzeszów sowie
in Warschau und Krakau lehrende Choriphäen auf dem Gebiet des Presserechts und
der journalistischen Darstellungsformen vermittelten in Themen-Workshops, u.A.
wie die Mediensysteme in Deutschland und Polen funktionieren. Der Fokus lag
dabei natürlich auf den lokalen und regionalen Medien.
Auf dem Programm, das zur Hälfte in Lwiw und zur Hälfte in Rzeszów umgesetzt
wurde, standen außerdem:
- die aktuellen Trends im deutschen Lokaljournalismus
- Fragen der journalistischen Ethik und Verantwortung in Zeiten von Fake News
- Redaktionsbesuche bei polnischen TV- und Radiosendern in der Woiwodschaft Vorkarpaten
- Gespräche mit Lokalpolitikern über ihre Kontakte und Zusammenarbeit mit Medien
- Besuche von Gedenkorten in der polnisch-ukrainischen Grenzregion
Zum Abschluss der Sommerschule, die dank strahlendem Sonnenschein in Lwiw den Namen verdient hat, lud der dort amtierende polnische Generalkonsul, Rafał Wolski, die TeilnehmerInnen zu einer Diskussion über die Rolle der Medien in den polnisch-ukrainischen Beziehungen ein. Als Vertreter der ukrainischen Perspektive kam Prof. Markijan Malski zu Wort und von seinen Erfahrungen mit polnischen Medien als Botschafter der Ukraine in Warschau in den Jahren 2010-1014 berichtete.
Das Interesse an dem Schulungsangebot, das die SdpZ in Kooperation mit der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw und der Gesellschaft für Journalismusforschung in Rzeszów organisiert hat. war erfreulich groß: 61 Bewerbungen sind eingegangen. Ausgewählt wurden 15 Journalistinnen und 2 Fachkollegen aus 15 unterschiedlichen Regionen der Ukraine. Sie arbeiten für lokale Zeitungen, Internetportale und Fernsehsender und werden in den kommenden Tagen das Gesehene, Gehörte und Erlebte medial aufbereiten und vor Ort teilen.
Eine Fortsetzung des Projekts und weitere Kooperation der beteiligten Partner ist für 2018 vorgesehen. Eine Internetplattform dient fortan dem Austausch und Networking der Medienvertreter. Auch eine Vermittlung von Praktika für ukrainische JournalistInnen in polnischen Redaktionen ist geplant. Insgesamt ist das Potenzial für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region sehr groß.
Unsere deutsch-polnisch-ukrainische Initiative zur Stärkung des Pluralismus in der Ukraine wurde aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland finanziert und ist Teil des Programms „Ausbau mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“.
Die SdpZ ist davon überzeugt, dass die langjährigen Erfahrungen aus der deutsch-polnischen Versöhnungs- und Zusammenarbeit bei der Gestaltung der bi- und trilateralen Beziehungen mit der Ukraine und der Förderung ihrer Zivilgesellschaft als good-practice dienen können und genutzt werden sollten.