Die Preisträger des Abrecht-Lempp-Stipendiums für das Jahr 2014 sind Tomasz Różycki und Paulina Schulz.
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin geben die Preisträger des Abrecht-Lempp-Stipendiums für das Jahr 2014 bekannt.
Es sind:
Tomasz Różycki (geb. 1970) – Dichter und Übersetzer. Zuletzt veröffentlichte er das Gedichtband "Księga obrotów" (Znak 2010), den Roman "Bestiarium" (Znak 2012) sowie Essays "Tomi. Notatki z miejsca postoju" (Fundacja Zeszytów Literackich, 2013). Er übersetzte Gedichte von Arthur Rimbaud, Pierre’a Alferi, Stephane Mallarme. Einer der Finalisten des NIKE-Literaturpreises und des Gdynia-Literaturpreises 2007, Träger des Kościelscy-Preises (2004) sowie des Josif Brodski-Preises 2006, Künstlerstipendium Vermont Studio Center, Arts & Literary Prize 3 Quarks Daily. Seine Gedichte wurden u. A. ins Spanische, Französische, Englische, Bulgarische, Deutsche, Litauische, Russische, Slowenische und Ukrainische übersetzt. Während seines Stipendiumaufenthalts in LCB wird er an einem neuen Essayband zu Europa arbeiten.
und
Paulina Schulz (geb. 1973) – Übersetzerin der polnischen Literatur ins Deutsche und Schriftstellerin. Sie hat ins Deutsche 16 Romane der polnischen Autoren übersetzt (u. A. von Jerzy Pilch, Zbigniew Mentzel, Jacek Cygan, Manuela Gretkowska, Brygida Helbig, Marek Krajewski und Maria Nurowska), sowie viele Erzählungen, Essays und Gedichte. In Krakau wird sie an der Übersetzung und Herausgabe einer Anthologie der polnischen Futuristen arbeiten, die 2015 im Leipziger Verlag Reinecke & Voß erscheinen soll und Lyrik, Prosa sowie historische Manifeste enthalten wird.
Das Albrecht-Lempp-Stipendium richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller sowie an deutsche Literaturübersetzer aus dem Polnischen und polnische Literaturübersetzer aus dem Deutschen. Es soll die Arbeit von Schriftstellern und Übersetzern im Geiste der von Albrecht Lempp vertretenen hohen literarischen Standards fördern. Gleichzeitig soll das Engagement von Albrecht Lempp für den deutsch-polnischen Literaturaustauch gewürdigt werden.
Das Programm besteht aus zwei Stipendien pro Jahr für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land:
In Krakau und im Literarischen Colloquium Berlin.
Aus Polen und Deutschland wurden 40 Bewerbungen von Schriftstellern und Übersetzern eingesendet. Die Jury setzte sich aus den Vertretern der Stifter des Stipendiums zusammen: Elżbieta Kalinowska – Vizedirektor des Polnischen Buchinstituts, Joanna Czudec – Programmleiterin der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Jürgen Jakob Becker – Geschäftsführer des Deutscher Übersetzerfonds und Stv. Geschäftsleiter des Literarischen Colloquiums Berlin. Ehrenmitglied der Jury war Frau Elżbieta Lempp.
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Albrecht Lempp (1953-2012)
Albrecht Lempp war ein herausragender Förderer und Übersetzer der polnischen Literatur in Deutschland.
Über viele Jahre lang leitete er die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und prägte die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern maßgeblich.
Als Mitbegründer des Polnischen Buchinstituts setzte er neue Standards in der auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung. Für seine Verdienste wurde er mit dem Transatlantyk-Preis ausgezeichnet.
Über die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit fördert das gute Verhältnis zwischen Deutschen und Polen. Seit 1991 hat sie über 10.000 bilaterale Projekte finanziert und damit die Fundamente der gegenseitigen Verständigung gestärkt. Handlungsvorgabe für die SdpZ ist die Überzeugung, dass Deutsche und Polen als gleichberechtigte Partner bestrebt sind, durch gemeinsames Handeln zur Ausgestaltung eines modernen, friedlichen und sozial gerechten Zusammenlebens in der Europäischen Union beizutragen. Die Stiftung unterstützt deutsch-polnische Initiativen, dabei insbesondere: institutionelle Partnerschaften, Bildungsprojekte, die das Wissen über Deutschland und Polen erweitern oder die deutsche und polnische Sprache fördern, wissenschaftlichen Dialog sowie Kunst und Literatur.
Mit ihren Projekten wie zum Beispiel Studienreisen, Stipendienprogrammen, Publikationen und Debatten aber auch durch ihre Projektförderung möchte die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Impulse für die deutsch-polnischen Beziehungen geben.
Zum Polnischen Buchinstitut
Das Polnische Buchinstitut ist eine staatliche Kultureinrichtung, die sich der Förderung und Verbreitung der polnischen Literatur im Ausland sowie der Leseförderung in Polen widmet. Das Institut bietet u. a. Programme an, die sich an polnische Autoren, Übersetzer der polnischen Literatur sowie an internationale Verleger und Leser richten.
Im Rahmen des 2006 gegründeten Übersetzerkollegs stiftet das Polnische Buchinstitut Stipendienaufenthalte in Krakau für Übersetzer polnischer Literatur. Das Polnische Buchinstitut arbeitet mit den wichtigsten polnischen Literatureinrichtungen zusammen. IIm Jahr 2014 begeht das Polnische Buchinstitut sein 10-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wird das Institut einen neuen Sitz bekommen, an dem künftig auch ein neuer Residenzort für Literaturschaffende – Übersetzer und Schriftsteller sowie Literaturwissenschaftler – entstehen soll.
Zum Literarischen Colloquium Berlin
Das LCB wurde 1963 von Walter Höllerer gegründet. Es ist Veranstaltungsforum und Gästehaus, Arbeitsstätte und Talentschmiede für Autoren und Übersetzer. Arbeiten in konzentrierter Atmosphäre, Austausch mit Autoren und Übersetzern, Erkundung der Literaturstadt Berlin: All dies bietet ein Aufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin. Mit seinen Förderprogrammen, Projektinitiativen und der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ genießt das LCB den Ruf einer Institution mit internationaler Ausstrahlung. Lesungen, Workshops für Autoren und Übersetzer, Gäste aus aller Welt machen das Haus am Wannsee zu einem Ort der lebendigen Beschäftigung mit Literatur. Seit 1989 bildet der Austausch mit den Ländern Mittel- und Osteuropas einen Schwerpunkt der Programmarbeit. Langfristige Kooperationen (u. a. mit dem Deutschlandfunk und dem Goethe-Institut) garantieren die kontinuierliche Literaturvermittlung auch über Sprachgrenzen hinweg. Das LCB ist Sitz und Gründungsort des Deutschen Übersetzerfonds (www.uebersetzerfonds.de); mit den Seiten lcb.de, literaturport.de und lesungen.net ist es auch im Internet vertreten.
Ansprechpartner
Stiftung
für deutsch-polnische Zusammenarbeit
ul. Zielna 37
PL 00-108 Warszawa
Kontakt: Joanna Czudec, joanna.czudec@fwpn.org.pl , Tel. +48
22 338 62 65
Polnisches Buchinstitut
ul. Szczepańska 1
PL 30-001 Kraków
Kontakt: Tomasz Pindel, t.pindel@instytutksiazki.pl, tel.
+48 12 426 74 01
Literarisches
Colloquium Berlin
Am
Sandwerder 5
D-14109
Berlin
Kontakt:
Jürgen Jakob Becker, becker@lcb.de, Tel. +49
30 816 99 625