Die Preisträger des Albrecht-Lempp-Stipendiums für das Jahr 2015 sind Krystyna Dąbrowska und Tobias Schwartz
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin geben die Preisträger des Albrecht-Lempp-Stipendiums für das Jahr 2015 bekannt.
Es sind:
Krystyna Dąbrowska (geb. 1979 in Warschau) – Lyrikerin, Übersetzerin und Essayistin. Sie veröffentlichte drei Lyrikbände: Biuro podróży (Zielona Sowa, 2006), Białe krzesła (WBPiCAK, 2012), Czas i przesłona (Znak, 2014). Für Białe krzesła hat sie mehrere Literaturpreise bekommen, u. A. den Kościelscy-Preis und den Wisława-Szymborska-Preis. Ihre Gedichte wurden in vielen Zeitschriften publiziert: „Dwutygodnik”, „Twórczość”, „Gazeta Wyborcza”, „Odra”, „Kwartalnik Artystyczny”, „Res Publica Nowa”, „Elewator”, „Nowa Polsza”, auch im Ausland: „Akzente”, „Sinn und Form”, „Harper’s Magazine”. Sie wurden ins Deutsche, Englische, Schwedische, Russische und Italienische übersetzt. Sie übersetzt aus dem Englischen. Ihre Übersetzungen von William Carlos Williams, W. B. Yeats, Thomas Hardy, sowie Esays zur Poetik erschienen in „Literatura na Świecie”. Neulich übersetzte sie Lyrik von Charles Simic und Ruth Padel.
und
Tobias Schwartz (geb. 1976 r. in Osnabrück) – seit 2006 arrangiert und präsentiert er eigene Texte in Form von Performances, work-in-progress-Abenden und szenischen Lesungen in der Berliner Off-Theater-Szene. Sein Debütroman Film B erschien 2007 im Satyr Verlag. Schwartz' Theaterstück "Leben fährt weiter" wurde im September 2007 im Berliner Orphtheater uraufgeführt. Eine Bühnenfassung des Romans Film B hatte im April 2008 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Premiere. 2013 folgte am Theater unterm Dach die von Anne Schneider inszenierte Uraufführung von Schwartz’ Stück In der guten Stube In Krakau wird er an seinem neuesten Romanprojekt Emlichheimer arbeiten.
Das Albrecht-Lempp-Stipendium richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller sowie an deutsche Literaturübersetzer aus dem Polnischen und polnische Literaturübersetzer aus dem Deutschen. Es soll die Arbeit von Schriftstellern und Übersetzern im Geiste der von Albrecht Lempp vertretenen hohen literarischen Standards fördern. Gleichzeitig soll das Engagement von Albrecht Lempp für den deutsch-polnischen Literaturaustauch gewürdigt werden.Das Programm besteht aus zwei Stipendien pro Jahr für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land:
In Krakau und im Literarischen Colloquium Berlin.
Aus Polen und Deutschland wurden 30 Bewerbungen von Schriftstellern und Übersetzern eingesendet. Die Jury setzte sich aus den Vertretern der Stifter des Stipendiums zusammen: Elżbieta Kalinowska – Vizedirektor des Polnischen Buchinstituts, Joanna Czudec – Programmleiterin der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Jürgen Jakob Becker – Geschäftsführer des Deutschen Übersetzerfonds und Stv. Geschäftsleiter des Literarischen Colloquiums Berlin.
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Albrecht Lempp (1953-2012)
Albrecht Lempp war ein herausragender Förderer und Übersetzer der polnischen Literatur in Deutschland.
Über viele Jahre lang leitete er die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und prägte die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern maßgeblich.
Als Mitbegründer des Polnischen Buchinstituts setzte er neue Standards in der auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung. Für seine Verdienste wurde er mit dem Transatlantyk-Preis ausgezeichnet.
Über die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit fördert das gute Verhältnis zwischen Deutschen und Polen. Seit 1991 hat sie über 10.000 bilaterale Projekte finanziert und damit die Fundamente der gegenseitigen Verständigung gestärkt. Handlungsvorgabe für die SdpZ ist die Überzeugung, dass Deutsche und Polen als gleichberechtigte Partner bestrebt sind, durch gemeinsames Handeln zur Ausgestaltung eines modernen, friedlichen und sozial gerechten Zusammenlebens in der Europäischen Union beizutragen. Die Stiftung unterstützt deutsch-polnische Initiativen, dabei insbesondere: institutionelle Partnerschaften, Bildungsprojekte, die das Wissen über Deutschland und Polen erweitern oder die deutsche und polnische Sprache fördern, wissenschaftlichen Dialog sowie Kunst und Literatur.
Mit ihren Projekten wie zum Beispiel Studienreisen, Stipendienprogrammen, Publikationen und Debatten aber auch durch ihre Projektförderung möchte die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Impulse für die deutsch-polnischen Beziehungen geben.
Zum Polnischen Buchinstitut
Das Polnische Buchinstitut ist eine staatliche Kultureinrichtung, die sich der Förderung und Verbreitung der polnischen Literatur im Ausland sowie der Leseförderung in Polen widmet. Das Institut bietet u. a. Programme an, die sich an polnische Autoren, Übersetzer der polnischen Literatur sowie an internationale Verleger und Leser richten.
Im Rahmen des 2006 gegründeten Übersetzerkollegs stiftet das Polnische Buchinstitut Stipendienaufenthalte in Krakau für Übersetzer polnischer Literatur. Das Polnische Buchinstitut arbeitet mit den wichtigsten polnischen Literatureinrichtungen zusammen. In Krakau veranstaltet das Institut das Internationale Czesław-Miłosz-Literaturfestival, außerdem ist es Kooperationspartner des Joseph-Conrad-Festivals und der Krakauer Buchmesse. Am Polnischen Buchinstitut soll künftig ein neuer Residenzort für Literaturschaffende – ein internationales Übersetzer- und Schriftstellerkolleg entstehenl. Das neue Zentrum wird Stipendien an Übersetzer und Schriftsteller aus der ganzen Welt (deren Schwerpunkt nicht zwangsläufig auf der polnischen Literatur liegen muss) sowie an Literaturwissenschaftler vergeben.
Zum Literarischen Colloquium Berlin
Das LCB wurde 1963 von Walter Höllerer gegründet. Es ist Veranstaltungsforum und Gästehaus, Arbeitsstätte und Talentschmiede für Autoren und Übersetzer. Arbeiten in konzentrierter Atmosphäre, Austausch mit Autoren und Übersetzern, Erkundung der Literaturstadt Berlin: All dies bietet ein Aufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin. Mit seinen Förderprogrammen, Projektinitiativen und der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ genießt das LCB den Ruf einer Institution mit internationaler Ausstrahlung. Lesungen, Workshops für Autoren und Übersetzer, Gäste aus aller Welt machen das Haus am Wannsee zu einem Ort der lebendigen Beschäftigung mit Literatur. Seit 1989 bildet der Austausch mit den Ländern Mittel- und Osteuropas einen Schwerpunkt der Programmarbeit. Langfristige Kooperationen (u. a. mit dem Deutschlandfunk und dem Goethe-Institut) garantieren die kontinuierliche Literaturvermittlung auch über Sprachgrenzen hinweg. Das LCB ist Sitz und Gründungsort des Deutschen Übersetzerfonds (www.uebersetzerfonds.de); mit den Seiten lcb.de, literaturport.de und lesungen.net ist es auch im Internet vertreten.
Ansprechpartner
Stiftung
für deutsch-polnische Zusammenarbeit
ul. Zielna 37
00-108 Warszawa
Kontakt: Joanna Czudec, joanna.czudec@fwpn.org.pl , Tel. +48
22 338 62 65
Polnisches Buchinstitut
ul. Zygmunta Wróblewskiego 6
31-148 Kraków
Kontakt: Tomasz Pindel, t.pindel@instytutksiazki.pl, tel.
(+48) 12 61 71 918
Literarisches
Colloquium Berlin
Am
Sandwerder 5
D-14109
Berlin
Kontakt:
Jürgen Jakob Becker, becker@lcb.de, Tel. +49
30 816 99 625