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Displaced Women | History Remix | Berlin- Łódź-Minsk

In der nächsten Zeit wollen wir gerne ein Projekt des multicultural city und des Polnischen Instituts in Zusammenarbeit mit dem Maxim Gorki Theater Berlin nach „Anonyma. Eine Frau in Berlin“, „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ von Swetlana Alexijewitsch und „Berlin. Erinnerungen polnischer Zwangsarbeiter aus der Hauptstadt des III Reiches in den Jahren 1939-1945“ vorstellen. Das Projekt wurde von der SdpZ finanziell unterstützt.                        

Das Stück erzählt von Frauen im Zweiten Weltkrieg: Einer weißrussischen  Frontsoldatin, die davon berichtet wie es sich in der Armee anfühlte, Aufgaben zu übernehmen, die typisch „männlich“ waren und wie sie die Deutschen erfahren hat. Einer Deutschen, die die Eroberung Berlins durch die russischen Truppen erlebte und die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen durch russische Armeeangehörige thematisiert. Einer polnischen Zwangsarbeiterin, die von ihrer Heimatstadt  Lodz nach Berlin deportiert worden ist, und die Stadt und ihre Einwohner durch diese Perspektive sieht.

Es erzählt von Frauen, die auf verschiedenen Frontseiten standen, unterschiedliche Perspektiven auf  das Geschehen hatten und von unterschiedlicher Propaganda geprägt worden sind. Überraschenderweise haben diese Berichte einiges gemeinsam: Sie brechen nach jahrzehntelangem Schweigen ein gesellschaftliches Tabuthema.

Schauspielerinnen aus Deutschland, Polen und Weißrussland schlüpfen in verschiedene Rollen, mal sind sie Täter, mal Opfer, mal Sieger, mal Besiegte. Dies spiegelt zum einen verschiedene Entwicklungen des Krieges wieder zum anderen wird eine einzige absolute Wahrheit in Frage gestellt.

Besetzung: Svetlana Anikej, Monika Dawidziuk, Anna Poetter, Live-Musik von Bartłomiej Oleś und Maxim Shagaev

Regie: Monika Dobrowlańska, Textfassung: Monika Dobrowlańska, Michał Walczak, Bühne und Kostüme: Johanna Pfau, Musik: Bartłomiej Oleś, Choreographie: Evgenij Korniag, Video: Jan Wagner

In deutscher, polnischer und russischer Sprache (mit deutschen Untertiteln).

Monika Dobrowlańska, Regie, geboren in Posen, ist eine polnische Regisseurin. Die promovierte Theaterwissenschaftlerin und Slawistin hat an der Ruhr-Universität in Bochum studiert und die Regisseurklasse der Moskauer GITIS besucht. Seit 2002 ist sie keinem Theater fest verpflichtet. Sie arbeitet regelmäßig mit Theatern in Deutschland, Polen und Italien sowie mit Künstlern aus Weißrussland zusammen. Derzeit lebt sie in Berlin.

Eine der wertvollsten, den Blick auf das Theater prägenden Erfahrungen waren ein Praktikum im Bereich Regie und die Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr in Mühlheim, die von Roberto Ciulli ins Leben gerufen wurde. Sie inszenierte u.a. die Stücke „Woyzeck“ von G. Büchner, „Aufzeichnungen eines Verrückten“ von N. Gogol, „Bericht für eine Akademie“ von F. Kafka, „Familiengeschichten“ von B. Srbljanović, „Drei Schwestern“, IV. Akt nach A. Tschechow und „III“ von P. Malone. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet Monika Dobrowlańska erfolgreich die Traditionen des polnischen, deutschen und russischen Theaters. Ihre Inszenierungen erhielten schon oft Einladungen zu internationalen Theaterfestivals.

Zentrale Themen ihrer Arbeit sind Identität sowie persönliche und politische Freiheit. Von 2006 bis 2010 hat sie regelmäßig mit dem Polnischen Theater in Posen zusammengearbeitet. Sie realisierte dort die Stücke „Die Verlängerung“ von G. Spiró (2006), „Mamma Medea“ von T. Lanoye (2007), „Mikwe“ von P. Rowicki (2009), „Diebe“ von D. Loher (2010) und zahlreiche Bühnenlesungen. Im Teatr Wielki in Posen inszenierte sie neben ihrem Operndebut Prasquals „Ophelia“ (2011) „Die Heirat“ von M. Musorgski und N. Gogol (2012) und „Hänsel und Gretel“ von E. Humperdinck (2013).

In Italien ist sie vorwiegend mit dem Theaterumfeld Turins verbunden, wo sie 2008 auf der Bühne des Teatro Stabile „Ay, Carmela“ von J.S. Sinisterry realisierte.
In Berlin kooperierte sie mit zahlreichen Theatern und Institutionen (u.a. Akademie der Künste, Hebbel am Ufer, Kunsthaus Tacheles, Polnisches Institut, Landesvertretung Flandern).

Michał Walczak, Drehbuch, ist ein Dramatiker der jungen Generation. Er wurde 1979 in Sanok geboren, studierte an der Warschauer Handelsschule und danach an den Instituten für Theaterwissenschaften und Regie der Theaterakademie in Warschau. Sein Drehbuchdebut war „Der Sandkasten“, danach entstanden die Stücke „Reise ins Innere des Zimmers“, „Seltsamer Fluss“, „Das Bergwerk“, „Nachtbus“, „Das ganze Leben des Jarosław“, „Kater“, „Das erste Mal“, „Städtchen G.“ und „Großmutter“.

Michał Walczaks Drehbücher schafften es schnell auf die polnischen Bühnen und erfuhren viele Übersetzungen: ins Englische, Deutsche, Litauische, Italienische, Französische, Ungarische, Niederländische, Tschechische, Slowakische, Russische und Weißrussische.

Er erhielt folgende Literaturpreise:
Prosadebut 1995 – II. Platz des Literaturwettbewerbs „Grzegorz von Sanok“ mit der Erzählung „Der Sturm“;
Auszeichnung im Wettbewerb junger Dramaturgen „Wir suchen den polnischen Shakespeare 2000“ für das Stück „Die Unbekannten“;
II. Platz des Komödiantenwettbewerbes „Talia 2001“ für „Der Fluss“.
I. Platz im Lodzer Wettbewerb für junge Dramaturgen „Wir – auf der Schwelle  des neuen Jahrhunderts 2001“ für das Stück „Der Sandkasten“. In demselben Wettbewerb erhielt er eine Auszeichnung für „Der Fluss“.
Drei Mal in Folge (2000, 2001, 2002) wurde Michał Walczak beim Literaturwettbewerb „Maria Konopnicka“ (organisiert durch das Gemeindeamt der Stadt Warschau) in der Kategorie „Dramaturg“ ausgezeichnet für die Stücke „Die Reise“, „Zwei“ und „Ohne Regieanweisungen“.
I. Platz im Wettbewerb von „Topos“ und dem Präsidenten Sopots für Essays junger Künstler unter dem Stichwort „Quo vadis kulturo? 2001“ für „Wziemiowstąpienie“.
III. Platz im Literaturwettbewerb „Stanisław Grochowiak“, Leszno 2002 für das Stück „Examen“.
Auszeichnung im Dramaturgischen Wettbewerb des Vereins Drama, Warschau 2002 und Qualifizierung für das Finale der „Tydzień Sztuk Odważnych“, Radom 2002 für das Stück „Reise ins Innere des Zimmers“. Vorpremiere im Kochanowski-Theater in Radom.
Gewinner des Wettbewerbes zur Ausstellung von zeitgenössischer Kunst des Kulturministers, Warschau 2003 für den Text des Stückes „Reise ins Innere des Raumes“.
Auszeichnung für den Originaltext beim Festival „Künste für Kinder und Jugendliche KON-Teksty 2004“ für „Der Sandkasten“.
Auszeichnung im geschlossenen Wettbewerb für Radiozuhörer, organisiert vom Polnischen Radio 2004 für „Das erste Mal“.
Gewinner des Wettbewerbes zur Ausstellung von zeitgenössischer Kunst des Kulturministers, Warschau 2005 für „Das Bergwerk“.
Ehrung für den Originaltext auf dem Theaterfestival des Polnischen Radio und Fernsehens „DWA TETRY“ 2005 für „Reise ins Innere des Zimmers“.
Europäischer Dramaturgiepreis für „Das erste Mal“ auf dem Dramaturgiefestival in Heidelberg 2006
II. Platz im Wettbewerb für ein von Johannes Paul II inspiriertes Stück, organisiert vom „Centrum Myśli JPII” für den Text „Mensch im Schrank mit Gott“.

Johanna Pfau, Bühnenbild und Kostüm, 1971 in Dahme (Brandenburg) geboren, hat Bühnenbild und Kostümbild in der Klasse von Achim Frey an der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit erstellte sie das Bühnenbild zu Ibsens „Die Vikinger aus Helgoland“, bei dem Andreas Kriegenburg Regie führte. Danach arbeitete sie mit Thomas Ostermeier in Berlin, mit Simone Blattner in München und Nürnberg, mit Karin Beier in Basel und Köln und mit Walther Meierjohann an der Dresdener Schauspielschule Schauspiel Dresden. Im Deutschen Theater in Berlin kooperierte sie mit Stefan Bachmann, Sabine auf der Heyde, Jorinde Dröse, Alize Zandwijk sowie erneut mit Andreas Kriegenburg u.a. am Thalia-Theater Hamburg. 2012 erstellte sie die Kostüme für das Stück „Joseph und seine Brüder“ unter Regie von Alize Zandwijk sowie für „Ödipus Stadt“ unter Regie von Stefan Kimming am Deutschen Theater in Berlin und außerdem, in Zusammenarbeit mit Klemens Kuhn, für die Kinderoper „Wo die Wilden Kerle wohnen“ unter Regie von John Fulljames in der Oper in Bremen. Ihr aktuellsten Arbeiten sind Kostüme und Bühnenbild für „Die Ballade einer traurigen Kneipe“, realisiert durch Walter Meierjohann am Residenztheater in München sowie Kostüme für die Premiere von Ewald Palmetshofers Stück „räuber, schuldengenital“, das unter Regie von Stefan Kimming am Akademietheater in Wien aufgeführt wird.

Bartłomiej Oleś, Musik ist Komponist, Perkussion- und Jazzmusiker. Er hat über einhundert Stücke im Bereich Jazz, Filmmusik, Animation und Theater komponiert, darunter u.a. zu Shakespeares „Maß für Maß“ und „Otello“ sowie zu Ibsens Nora für das Nationaltheater in Warschau. Er spielt und nimmt auf mit bekannten Musikern wie Kenny Werner, David Murray, Erik Friedlander, Theo Jörgensmann und vielen anderen. Die Zusammenarbeit mit dem Theater begann im Jahr 1996, als Bartłomiej Oleś die Musik zu dem Stück Fin von Antonin Artaud schrieb, das im Witkacy-Theater in Zakopany aufgeführt wurde.

Seit 1996 komponiert er regelmäßig für Theater in Polen wie das Nationaltheater in Warschau, das Teatr Współczesny in Breslau, das Teatr Słowackiego in Krakau und andere.

Eugenij Korniag, Choreographie

Eugenij Korniag, geboren in Minsk, ist Absolvent der Belarussischen Staatlichen Kunstakademie spezialisiert in „Schauspielpuppentheater“. Außerdem hat er einen Master-Abschluss in Regie in der Klasse von Valery Fokin an der Studio-School of Moskow – The Meyerhold Center erhalten.

Performances: „C’est la vie. Exercices pres du baton” (Minsk, Weißrussland, 2004); „Birthday party” (Minsk, 2005); „Not a Dance” (Minsk, 2007); „Infinite” (Minsk, 2008); „Cafe ‘Absorption’” (Minsk, 2009); „There Inside von М. Мaeterlinck” (Мoskau, 2010); „Play No7” (Minsk, 2011); „Sandman” (Bonn, 2012); „Можно я буду Моцартом?” (Tallinn, Estland).

KorniagTHEATRE ist ein Theater, das weder über eine Bühne noch über eine permanente Theaterbesetzung verfügt. Es besteht aus dem Direktor Evgenij Korniag und einer losen Ansammlung junger weißrussischer Schauspieler und Künstler, die an verschiedenen Theatern in Minsk arbeiten, wo sie Theaterprojekte und -Stücke kreieren. KorniagTHEATRE ist Autorentheater.

Alles in KorniagTHEATRE ist durch das Experiment in all’ seinen Aspekten charakterisiert: von Licht und Ton über bühnenbildnerische Ideen und Emotionen. Die Performances von Korniag machen den Zuschauer verletzlich, da sie in höchst unerwarteten Momenten wunde Punkte treffen und jede Person mit einzigartigen emotionalen Antworten, Gefühlen, Erinnerungen und Gedanken konfrontieren.

Gefördert aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Berliner Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten (Interkulturelle Projekte), und von dem Polnischen Institut Berlin. Partner: Teatr Chorea in Łódź, Fabryka Sztuki in Łódź, Teatr Nowy in Poznań, Agentur Bopromo in Minsk, Korniag-Theatre in Minsk.

Koordination: Jacek Głaszcz

Weitere Informationen:
http://www.gorki.de/spielplan/2013-05/displaced-women-gastspiel/448/
 

http://www.teatrnowy.pl/index.php?option=com_content&view=article&id=185:displaced-women&catid=14:spektakle-goscinne&Itemid=222&lang=pl

http://www.fabrykasztuki.org/pl/DISPALCED-WOMEN-History-Remix-Berlin-Lodz-Minsk-rez-Monika-Dobrowlanska---spektakl,11,431

http://www.creative-city-berlin.de/en/person/Dobrowlanska/portfolio/album/75681/
http://www.creative-city-berlin.de/en/event/displaced-women/
http://www.creative-city-berlin.de/en/event/displaced-women-open-rehearsal-in-theatertreffen-berlin/

http://artaktivist.org/theatre/monika-dobrovlyanska-nastalo-vremya-govorit-pravdu/

Berichte vom Projekt:

http://www.e-teatr.pl/pl/artykuly/162556.html

http://www.taz.de/1/berlin/tazplan-kultur/artikel/?dig=2013%2F05%2F23%2Fa0174&cHash=d445a4ed9474f336f69258cbf9bf82a9

http://www.mazab.de/veranstaltungen/id/77264/Displaced%20Women/Maxim-Gorki-Theater/Bühne/

http://www.berlin-diagonale.de/en/theatertreffen.html

http://www.funkhauseuropa.de/sendungen/polski_magazyn_radiowy/

http://und-das-meint-lieselotte.blogspot.de/2013/05/frauen-im-2-weltkrieg-deutschland-polen.html

http://www.thbm.foerderband.org/conpress/_rubric/archive.php?rubric=2

http://foerderband.org/_data/THBM_Newsletter_Mai2013_3.pdf

http://office-antipropaganda.com/wordpress/category/newsletter/

http://www.virtualpolen.de/Veranstaltung.php

http://kultura.poznan.pl/mim/kultura/news.html?co=print&id=61570&instance=1200&lang=&parent=&category=4&

http://www.pozytywy.com/wydarzenia/2013-06-01/144415-displaced-women-history-remix-berlin-lodz-minsk

http://www.wherevent.com/detail/Teatr-Nowy-Poznan-DISPLACED-WOMEN

http://www.maszyny-szycie.krolewskiestrony.eu/video/PBBEqrjt5Fk&feature=youtube_gdata_player

http://www.kulturportal.de/-/veranstaltungen/detail/11551867

http://www.kulturserver-nrw.de/inc/-/calendar/detail/11551868

http://www.regionkultury.pl/Infoglob/NewsList/NewsItem.aspx?pageid=1&mid=5&itemid=1556

http://web2.heimat.de/euregio/iframe_event.php?id_event_date=11551868

http://poznan.culturowo.pl/displaced-women-e26915/

http://www.e-kalejdoskop.pl/displaced-woman.aspx

http://www.polen-pl.eu/kalender/theaterprojekt-displaced-women/

http://www.zitty.de/displaced-women.html

Informationen auf weissrussischen Seiten:

http://artaktivist.org/theatre-afisha/events/premera-sovmestnogo-nemecko-belorussko-polskogo-spektaklya-displaced-women-sostoitsya-v-berline-23-maya/

http://www.dbg-online.org/2013/04/20/maxim-gorki-theater-displaced-women

Facebook-Profil der Aufführung: https://www.facebook.com/DisplacedWomen

https://www.facebook.com/events/603570203004502/

Trailer der Auffhrung ab jetzt auch in unserer Mediathek zu sehen!

Was: Displaced Women
Wo: Berlin, Posen, Lodz
Wann: 23., 25. und 26. Mai 2013