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Filmvorführung „Tschüss, DDR“ am 18. und 19. September

Am 19. und 20. September wird in Warschau eine Gruppe von Flüchtlingen aus der ehemaligen DDR anwesend sein, die im Spätsommer 1989 die Flucht in den Westen über den Weg durch den Osten wagten. Im Jahr der Wende führten die Fluchtwege der DDR-Bürger nicht nur durch die westdeutschen Botschaften in Prag und Budapest, sondern auch durch Warschau. Nun organisiert die SdpZ gemeinsam mit ihren Partnern Vorführungen eines Filmes, in dem diese Geschichte erzählt wird.

Der Film stellt die Ereignisse des Spätsommers und Herbstes 1989 kurz vor dem Fall der Berliner Mauer dar. In Polen entstand im August – als Ergebnis der teilweise freien Wahlen im Juni desselben Jahres – die erste nichtkommunistische Regierung unter Tadeusz Mazowiecki. Infolge des Wandels in Ungarn Ende Juni wurden die Stacheldrahtverschläge an der Ungarisch-Österreichischen Grenze abgebaut. Für die DDR-Bürger war dies gleichzeitig ein Signal, dass sowohl Polen, als auch Ungarn ein Etappenziel auf der Flucht in den Westen sein könnten. Zehntausende Ostdeutsche versuchten, sich durch Ungarn nach Österreich durchzuschlagen. Gleichzeitig begannen sie, in die Botschaftsgelände der BRD in Budapest, Prag und Warschau einzudringen, um dort Asyl zu ersuchen. Dieses Phänomen nahm Massencharakter an, die westdeutsche Botschaft in der Warschauer Kattowitz-Straße im Stadtteil Saska Kępa durchliefen etwa 6000 Flüchtlinge. Die polnische Regierung brachte sie in Erholungsheimen rund um Warschau unter, wo sie in Sicherheit auf ihre Ausreise in die BRD warteten. Sie verließen Polen in zwei sogenannten „Freiheits-Zügen“, in Flugzeugen und in Schiffen über Schweden. Im Film über die damaligen Ereignisse erzählen die Teilnehmer dieser Reisen – Deutsche und Polen.

Anlässlich des runden Geburtstages dieser Ereignisse plant die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gemeinsam mit dem Institut für Nationale Erinnerung am 18. September um 18:00 Uhr im Bildungszentrum Przystanek Historia eine Vorführung des Films „Tschüss, DDR“. Eine kurze Einführung in den Film wird Tomasz Markiewicz, Projektmanager und ehemaliger Mitarbeiter der Polnischen Presseagentur PAP, der damals die Ereignisse kommentiert hat, geben. Der Eintritt ist frei.

Am 19. September um 10:00 Uhr laden die SdpZ, die Botschaft der BRD in Warschau und die Konrad Adenauer-Stiftung in den Kultur-Club Saska Kępa zur Vorführung für Schulen ein. Durch dieses Treffen führt Prof. Dr. hab. Krzysztof Miszczak, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ. Auch hier ist der Eintritt frei.

Der Trailer zum Film ist hier (https://www.youtube.com/watch?v=UMCZU8CRLQk) verfügbar.

 

Weitere Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Jahrestag der Flucht in den Westen durch Warschau:

Freitag, 19. September um 17:00 Uhr: Deutsch-polnische Podiumsdiskussion
Warschau 1989 – dank Polen in die Freiheit und Wiedervereinigung. 25 Jahre nach der Flucht aus der DDR über die deutsche Botschaft

Im Herbst 1989 entschieden sich zehntausende DDR-Bürger für eine Flucht in den Westen. Etwa 6000 von ihnen wählten den Weg über Warschau. Viele Wochen lang lagerten hunderte Flüchtlinge auf den Straßen um die Botschaft der BRD in Saska Kępa. Die Regierung unter Tadeusz Mazowiecki, das Polnische Rote Kreuz, die Gewerkschaft „Solidarność” und die Kirche unterstützten jene Flüchtlinge. Auch gewöhnliche Bürger, unter ihnen die Bewohner von Saska Kępa, halfen mit. Am 25. Jahrestag der Flucht wollen ehemalige DDR-Bürger den Polen ihren Dank aussprechen.

An dem Treffen nehmen teil: Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen bei der Europäischen Union, Dr. Jürgen Sudhoff, Botschafter a.D., Staatsekretär im Auswärtigen Amt 1985-92, Cornelia Eggert, ehem. DDR-Flüchtling, fand im September 1989 Zuflucht in der Deutschen Botschaft in Warschau, Izabela Gutfeter, Generalsekretärin des Polnischen Roten Kreuzes 1979-92, Anne Applebaum, Journalisti.

Organisatoren der Veranstaltung sind die Botschaft der BRD und die Konrad Adenauer-Stiftung, Partner ist der Kultur-Club Saska Kępa.

Der Eintritt ist frei.

Programm der ganzen Veranstaltung finden Sie auf der Seite der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Zum Downloaden