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Geschichtswerkstatt „AUF DER SUCHE NACH DEM JÜDISCHEN BRESLAU"

Am Samstagabend, den 18. Juli 2009 fand im EDITH STEIN HAUS in Breslau (Wrocław) die öffentliche Abschlußpräsentation der deutsch-polnisch-israelischen Geschichtswerkstatt „AUF DER SUCHE NACH DEM JÜDISCHEN BRESLAU“ statt.

Über eine Woche lang widmeten sich Studenten aus Polen und Deutschland den persönlichen Schicksalen dreier ehemaliger Breslauer Juden, die auf Einladung der Edith Stein Gesellschaft noch einmal in die Stadt ihrer Kindheit gekommen waren. Durch Gespräche und gemeinsame Besuche von Orten, an die die Zeitzeugen noch lebhafte Erinnerungen haben, ist es den Teilnehmern gelungen, sich die untergegangene jüdische Welt der Vorkriegszeit zu vergegenwärtigen. Dieser außergewöhnliche Besuch wurde auf Fotos und in Form von Videoaufnahmen festgehalten.

Die jüdische Gemeinde in Breslau gehörte zu den größten im Deutschen Reich. Die Nationalsozialisten zerstörten diese prächtige Kultur, entrechteten die Gemeindemitglieder und ermordeten viele von ihnen. Bedeutende jüdische Institutionen, z.B. das renommierte Rabbinerseminar, das Gelehrte aus ganz Europa anzog, verschwanden damals für immer aus dem Stadtbild. Hannah Spier, Gabriel Holzer und Chanan Hadar gehören dem „Verband ehemaliger Breslauer und Schlesier in Israel“ an und waren von der Zielsetzung des Projekts, ihre persönlichen Erinnerungen in Form eines Dokumentarfilms für künftige Generationen zu sichern, sofort begeistert. Offen und ehrlich schilderten sie nicht nur den Studenten, sondern auch dem zahlreich erschienen Publikum, wie sie die 30er-Jahre in Breslau erlebten und sich durch Emigration retten konnten.

Die Stiftung fuer deutsch-polnische Zusammenarbeit förderte die Durchführung dieser Geschichtswerkstatt sowie die im Anschluss vorgesehene Erstellung eines Dokumentarfilms mit Ausschnitten der Zeitzeugeninterviews.