Deutsch-Polnisches Barometer 2025
24 November 2025 - 24 November 2025 18:00 Der Tagesspiegel, Askanischer Platz 3, Berlin
Der Regierungswechsel in Polen im Jahr 2023 und die Bildung der neuen Bundesregierung in Deutschland im Jahr 2025 hätten neue Impulse für die deutsch-polnische Zusammenarbeit setzen sollen. Doch den ambitionierten Worten von Premierminister Donald Tusk und Bundeskanzler Friedrich Merz bei ihrer gemeinsamen Warschauer Pressekonferenz im Mai 2025 folgten bislang keine konkreten Schritte.
Im Gegenteil: Anstelle der angekündigten Intensivierung der Zusammenarbeit bestehen weiterhin ungelöste Probleme – etwa die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, die in beiden Ländern kontrovers wahrgenommen werden: Sie verursachen praktische Schwierigkeiten, stoßen aber in breiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung. Auch die Frage nach einer deutschen Wiedergutmachung für die polnischen Opfer und Verluste während des Zweiten Weltkriegs bleibt weiterhin offen. Beide Regierungen halten an ihren Positionen fest, während die letzten polnischen Opfer des NS-Terrors allmählich von uns gehen.
Gleichzeitig zeigt das sicherheitspolitische Engagement beider Länder, dass eine konstruktive Zusammenarbeit trotz bestehender Spannungen möglich ist. Angesichts der fortwährenden russischen Aggression gegen die Ukraine und Russlands hybriden Angriffen auf EU-Mitgliedsstaaten rücken Polen und Deutschland enger zusammen.
Wie sich die aktuelle politische Stimmung auf die Bevölkerung in beiden Ländern auswirkt, zeigt das Deutsch-Polnische Barometer, das seit 25 Jahren die Wahrnehmung und Entwicklung der bilateralen Beziehungen untersucht. Der aktuelle Forschungsbericht liefert Antworten auf u.a. folgende Fragen:
· Inwieweit beeinflussen antideutsche Rhetorik und das Fehlen gemeinsamer politischer Initiativen die Wahrnehmung Deutschlands und der deutschen Politik in Polen?
· Wie bewerten die Bürgerinnen und Bürger beider Länder die Wiedereinführung von Grenzkontrollen?
· Welche Formen der Wiedergutmachung erwarten die Polen für das Leid und die Verluste, die Polen während des Zweiten Weltkriegs erlitten hat?
Diese und weitere Ergebnisse stellen wir im Rahmen der Präsentation des Deutsch-Polnischen Barometers 2025 vor. Im Anschluss diskutieren wir über den aktuellen Stand der bilateralen Beziehungen, über Hoffnungen, verpasste Chancen und über die politischen Veränderungen in Polen und Deutschland, die das Verhältnis beider Länder prägen.
ABLAUF
17:30 Einlass
18:00 Begrüßung: Cornelius Ochmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Vorstellung der Forschungsergebnisse und Fragerunde zu den Ergebnissen
Dr. Agnieszka Łada-Konefał, Stellvertretende Direktorin des Deutschen Polen-Instituts
18:30 Kommentare und Diskussion
Knut Abraham MdB, Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit
Małgorzata Kopka-Piątek, Vorstand des Instituts für Öffentliche Angelegenheiten in Warschau
Dr. Agnieszka Łada-Konefał, Stellvertretende Direktorin des Deutschen Polen-Instituts
Cornelius Ochmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Moderation: Dr. Christoph von Marschall, Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion, Der Tagesspiegel
Anschließend laden wir zu einem Imbiss ein.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
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