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Kalendarium

Zweiter Weltkrieg in den Kulturbildern in Polen und Deutschland - siebzig Jahre danach (1945-2015)

1 Oktober 2014 - 31 Oktober 2015 Posen/Kiel

Im Hinblick auf den nahenden 70, Jahrestag des Kriegsendes ist die Frage zu stellen, wie die Kulturbilder dieses Ereignisses sich wandelten und welche Konsequenzen diese Wandlung für die Gegenwart hat.

Diese Frage ist insofern berechtigt, als die Zäsur von 70 Jahren in der Gedächtnisforschung als die Zäsur zwischen dem kommunikativen und dem kulturellen Gedächtnis, also zwischen den im familiären Kreis gepflegten Erinnerungen und dem institutionell (Museen, Archive usw.) getragenen Gedenken, gilt. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll eine vergleichende Untersuchung dreier Segmente des polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnisses: der Literatur, des Films und musealer Geschichtsausstellungen im Hinblick auf die durch sie generierten Kriegsbilder durchgeführt werden. Die Literatur als Hauptträger des kulturellen Gedächtnisses dokumentirt Veränderungen in der Wahrnehmung des Zweiten Weltkrieges sowohl von den Autoren als auch von den Zeitzeugen. Der Film als spezifisches Medium gestaltet einerseits das gegenwärtige Bild eies Ereignisses und bereichert dadurch die Ansammlung von Motiven, Eryählungen und Plots, welche von den Individuen benutyt werden. Indem er bleibende Kulturwerke schafft, gehoert er anderseits yum festen Bestand des kulturellen Gedächtnisses. Die wichtigste Aufgabe des Museums besteht in der Etablierung des Langyeitgedächtnisses, welches der Vergänglichkeit widersteht. Man verwendet dayu heutzutage zahlreiche audiovisuelle und multimediale Darstellungsmittel.

In allen drei Segmenten werden Veränderungen in der Wahrnehmung des 2. Weltkrieges beobachtet, die Folgen kultureller Transformationen und technischer Innovationen in Bezug auf die neuen Medien und auf die Entstehung eines übernationalen globalen Geschichtsbildes sind. Eine Gelegenheit zum Nachdenken über diese Phänomene bietet der nahende 70. Jahrestag des Kriegsendes. Die Forschung wird in einem Team von 7 Wissenschaftlern aus Adam Mickiewicz Universität und Paderewski - Gesellschaft für Wissenschaft in Posen sowie Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt, unter denen sich auf Fragen der Erinnerungskultur spezialisierte Germanisten, Slawisten und Kulturwissenschaftler befinden.

Die Ergebnisse werden in einem Sammelband jeweils in deutscher und polnischer Sprache publiziert und dem breiteren Publikum in Form einer Tagung (Posen) sowie drei Promotionsveranstaltungen in Deutschland (Kiel) und Polen (Posen) dargestellt.